Jetzt wird es b u n t

Am Wochenende findet in Neustadt das 13. Straßenmalerfestival statt
Von Florian Lerchbacher
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Neustadt. Am Wochenende gibt es in Neustadt einiges zu bewundern. Die Zahl der Fotomotive in der historischen Innenstadt ist höher als sonst: Zum einen findet das beliebte Straßenmalerfestival statt, das noch um eine Ausstellung des Dautphetaler Hobbyfotografen Thorsten Koch im Historischen Rathaus ergänzt wird – zum anderen stehen am Junker-Hansen-Turm bis Sonntag die „Hessen“-Buchstaben, die das Land unter dem Motto „Hessen ist überall“ abwechselnd in verschiedenen Kommunen aufstellt. Premiere hatten die jeweils etwa zwei Meter hohen und insgesamt zwölf Meter breiten Buchstaben im vergangenen Jahr anlässlich des 75. Landesgeburtstags.

Hauptattraktion sind aber die Künstlerinnen und Künstler, die – aufgeteilt in unterschiedliche Altersklassen – ihre Werke auf die Marktstraße und den Radweg im Bürgerpark malen. Die einen groß, die anderen klein und einige in 3D. Insgesamt 14 Profis haben ihr Kommen angekündigt, freut sich Roswitha Trümpert, Vorsitzende des Arbeitskreises Straßenmalerfestival.

Nikolaj Arndt plant 14 Meter großes Kunstwerk

Alljährlich sind insbesondere die Werke der kleinsten Teilnehmenden beliebte Anziehungspunkte. Für die absoluten Hingucker sorgen aber die Profis, von denen so viele wie noch nie nach Neustadt kommen – unter ihnen finden sich zahlreiche Altbekannte wie Marion Ruthardt, Jürgen Janssen oder Lokalmatador Nikolaj Arndt. Letzterer hat mit seiner Arbeit bereits am Freitag begonnen, schließlich hat er Großes vor: Er möchte ein 3D-Pferd malen, das den Eindruck erweckt, man könne darauf sitzen. 14 Meter wird das Kunstwerk groß.

Das Motto der Veranstaltung lautet „Liebe, Hoffnung, Frieden und Freiheit – Wann wird man je verstehen?“ Letzteres ist eine Textzeile aus dem Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“. Dieses Motto sei der aktuellen Situation auf der Welt geschuldet, sagt Trümpert und stellt heraus, dass die Künstlerinnen und Künstler auch angehalten sind, sich diesen Themen in ihren Werken zu widmen. Auch Kurzentschlossene haben noch Zeit: Gemalt wird am Samstag von 10 bis 18 und am Sonntag von 9 bis 16 Uhr. Bis 12 Uhr besteht vor Ort die Möglichkeit, sich anzumelden.

Buntes Rahmenprogramm für den guten Zweck

Der Arbeitskreis hat für die 13. Auflage des Festivals in Alexander Fahrenholtz, dem neuen Geschäftsführer der documenta in Kassel, einen prominenten Schirmherr gewonnen: „In Neustadt kann man erleben, dass die Kunst alle Menschen verbindet, ganz gleich welchen Alters, Geschlechts, Religion oder Herkunft. Hier wird Inklusion gelebt“, betont er in seinem Grußwort.

Hinzu kommt ein buntes Rahmenprogramm: Die Hilfsorganisation „Wir helfen und Punkt“ verkauft gemalte Bilder von ukrainischen Kindern und Jugendlichen. Der Erlös geht in die Ukraine. Zudem bastelt Lisa-Marie Fischer aus Anzefahr Blumen, die das junge Mädchen ebenfalls für den guten Zweck verkauft.

Außerdem präsentiert sich der Bürgerverein, auch die türkische Gemeinde bietet Spezialitäten an. Am Samstag um 15 Uhr tritt Märchenerzählerin Karin Kirchhain in der Schutzhütte am Fahrradweg in Aktion. Um 18 Uhr zeigen die „Knallfrösche“ am Wallgrabenpavillon ihr Können. Dort spielt am Sonntag ab 14 Uhr die Coverband „New Pony“. Die Siegerehrung ist für Sonntag um 17 Uhr geplant.

Am Samstagabend zeigt die Stadt Neustadt im Open-Air-Kino auf dem Rathausplatz den Film „Guglhupfgeschwader“. Einlass ist ab 19.30 Uhr, der Film startet um 21 Uhr. Sitzgelegenheiten müssen sich die Besucher selber mitbringen.