Stadtverordnete wollen Märktender Marburger Straße nicht „das Wasser abgraben‘
Neustadt (aws). Das Stadtparlament hat einstimmig einen Bebauungsplan für das Gelände an der alten Ziegelei auf den Weg gebracht. Ziel: die Ansiedlung eines Marktes zu verhindern.
Die Marktstraße in Neustadt wird derzeit mit großem Kosten- und Zeitaufwand umgebaut. Die Stadt will mit einer veränderten Verkehrsführung den Durchgangsverkehr zur Marburger Straße über Hindenburgstraße und das Einkaufen in der Innenstadt attraktiver machen, so durch mehr Platz für Fußgänger und Parkplätze.
Bereits vor einigen Jahren hatte ein Investor Interesse am Erwerb mehrerer Grundstücke zwischen der „Marburger Straße“ und der Straße „An der Ziegelei“ gezeigt, um dort einen Lebensmittel-Discounter anzusiedeln. Auf Grund mangelnder Verkaufsbereitschaft der
Grundstücksbesitzer war das Geschäft damals jedoch nicht zustande gekommen. Einen neuen Vorstoß hatte der Investor Anfang 2006 gemacht.
Einen Lebensmittelmarkt will die Stadt allerdings dort nicht haben. Bereits in ihrem Antrag vom 23. April hatte die SPD Fraktion die Stadtverordnetenversammlung aufgefordert, einen Bebauungsplan aufstellen zu lassen, um die städtebauliche Entwicklung der Grundstücke mit einer Gesamtgröße von rund 7 000 Quadratmetern zwischen der „Marburger Straße“ und der Straße „An der Ziegelei“ zu ordnen.
Ziel dabei sollte es sein, ein Mischgebiet auszuweisen um die Nachverdichtung und Folgenutzung der betroffenen Flächen zu regeln. Mit Hilfe eines Bebauungsplanes kann die Stadt die Ansiedlung eines Einzelhandelsgeschäftes ausschließen.
Stadt setzt auf den Turbo-Gang
„Auf Grund des bisherigen Interesses an den Flächen mit der möglichen Ziel, dort einen Lebensmittelmarkt zu errichten, halten wir eine städtebauliche Ordnung in diesem Bereich für dringend erforderlich“, sagte SPD-Sprecher Thomas Horn.
Gleichzeitig soll eine Nachverdichtung der in der unbebauten Ortslage befindlichen Flächen durchgeführt werden.
Der Bebauungsplan ist nach Meinung der SPD-Fraktion auch deshalb erforderlich, um das Konfliktpotential mit der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung bereits im Vorfeld abzuarbeiten.
Auch Bürgermeister Manfred Hoim hatte sich im April für einen Bebauungsplan in diesem Bereich mit entsprechendem Ziel ausgesprochen. „Ein Lebensmittelmarkt an der Marburger Straße würde der Marktstraße das Wasser abgraben und das wollen wir nicht“, hatte Hoim gesagt.
Die Erschließung der im Bebauungsplan markierten Flächen ist durch vorhandene Straßen gesichert. Da es sich um einen Bebauungsplan zur Entwicklung der Innenstadt handelt, hofft die Stadt auf ein beschleunigtes Verfahren.