Spende für die Kindergärten statt Weihnachtsessen
Aufgrund der Corona-Pandemie musste auch im Dezember 2021 das traditionelle Weihnachtsessen von Stadtverordnetenversammlung und Magistrat ausfallen.
Stadtverordnetenvorsteher, Fraktionsvorsitzende und Bürgermeister verständigten sich darauf, den hierfür vorgesehenen Betrag den vier Kindergärten in der Stadt Neustadt (Hessen) zukommen zu lassen.
Jede Gruppe der KiTas „Regenbogen“ und „Sonnenschein“, des Waldkindergartens und des kirchlichen Kindergartens „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg erhält 60 Euro. Das Geld, vorrangig für Spiel- und Bastelmaterial vorgesehen, wird den jeweiligen Fördervereinen überwiesen.
Symbolisch überreichten kürzlich Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Bürgermeister Thomas Groll Umschläge an die Leiterinnen Claudia Orth („Regenbogen“), Irina Wiens („Sonnenschein“) und Daniela Nebel-Schmitt („Arche Noah“). Adina Brünjes (Waldkindergarten) war dienstlich verhindert.
„Wenn schon unser Weihnachtsessen als kleines Dankeschön an die Mandatsträger ausfallen musste, so wollten wir dennoch etwas Gutes tun. Die Kommune stattet die Kindergärten zwar gut aus, aber durch die wichtige Arbeit der Fördervereine können doch immer wieder besondere Wünsche der Erzieherinnen und Kinder erfüllt werden. Dies unterstützen wir durch unsere Spende“, so Franz-W. Michels bei der Übergabe.
Sonderförderprogramm Sirenen des Bundes 15.000 Euro für die Stadt Neustadt (Hessen)
Ein flächendeckendes Sirenennetz trägt bedeutend zur effektiven Warnung der Bevölkerung bei. Daher ist das im letzten Jahr angelaufene Förderprogramm ein wichtiger Punkt der im März 2021 vom damaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer vorgestellten Neuausrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Mittel in Höhe von rund 90 Millionen Euro sollen den Ausbau des Netzes durch die Länder und Kommunen finanziell unterstützen. Auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung können Kommunen über die Länder Fördermittel zur Anschaffung neuer Sirenen und zur Modernisierung bestehender Sirenentechnik erhalten. So soll der Ausbau der kommunalen Sirenennetze gefördert werden.
Von diesem Förderprogramm hat auch die Stadt Neustadt (Hessen) Gebrauch gemacht und nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll eine Mastsirene für die Emil-Rössler-Straße beantragt. Dort wurde eine Sirene auf einem Privatdach abgebaut und die Neuerrichtung soll in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes auf einer öffentlichen Fläche stattfinden.
Die Kosten beziffert die Verwaltung auf rund 20.000 Euro. Der Zuschuss des Bundes beläuft sich auf 15.000 Euro.
Ortsbeiratssitzungen in den Stadtteilen
Auch die Ortsbeiträte befassten sich mit dem Entwurf des Haushaltsplanes 2022. Bei den Sitzungen in der vergangenen Woche machte Bürgermeister Thomas Groll deutlich, dass 2022 und danach ein investiver Schwerpunkt in Momberg, Mengsberg und Speckswinkel liegen werde. „Ich habe stets gesagt, dass nach den Großprojekten in der Kernstadt auch in den Stadtteilen zahlreiche Vorhaben umgesetzt werden. Der Haushalt 2022 und die mittelfristige Finanzplanung sind der Beleg dafür, dass ich Wort halte“, so Groll. Weiterhin hob er hervor, dass diese Investitionen für eine finanzschwache Kommune wie Neustadt nur deshalb möglich seien, weil man über Jahre hinweg aktiv Fördermittel eingeworben habe. „Das Dorfentwicklungsprogramm ist ein Glücksfall und gibt viele Möglichkeiten. Die Hessenkasse ist ein Programm des Landes, das bundesweit einmalig ist und das wir dem verstorbenen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer zu verdanken haben. Wir nutzen es für zahlreiche Projekte“, betonte der Bürgermeister. Zusammengefasst bezeichnete er die finanzielle Situation der Kommune als gut und grundsolide. „Wir können mutig, aber nicht übermütig in die Zukunft blicken“, so der Kämmerer.
In allen drei Ortsbeiräten wurde eine einstimmige Beschlussempfehlung für den Haushalt 2022 abgegeben.
Eine „Freundin Neustadts“ verstarb allzu früh
Landrätin Kirsten Fründt erlag ihrem Krebsleiden
Am 19. Januar 2022 verstarb in Marburg/L. im Alter von nur 54 Jahren Landrätin Kirsten Fründt an ihrem Krebsleiden. Ihrem Ehemann Jürgen und den beiden gemeinsamen Töchtern gilt in den Tagen des Abschiedes unser Mitgefühl.
Nach dem Abitur an der Elisabethschule in Marburg absolvierte die Ockershäuserin zunächst eine Ausbildung zur Gärtnerin am Botanischen Garten der Philipps-Universität. Anschließend studierte sie Agrarwissenschaften in Gießen und war danach wissenschaftliche Mitarbeiterin an der dortigen Justus-Liebig-Universität. Nachdem sie von 2000 bis 2012 beim Fachdienst Stadtgrün, Umwelt und Natur der Universitätsstadt Marburg tätig gewesen war, arbeitete sie ab Anfang 2013 als Leiterin des Fachdienstes Sport.
Überraschend wurde die Sozialdemokratin 2013 von ihrer Partei zur Landratskandidatin nominiert und erhielt in der Stichwahl über 60 % der Stimmen. 2019 konnte Kirsten Fründt bereits im ersten Wahlgang mit knapp 57 % gegen mehrere Mitbewerber gewinnen.
Auf Landes- und Bundeseben war sie in verschiedenen Gremien der SPD aktiv und gehörte zur Landtagswahl 2018 dem sozialdemokratischen „Schattenkabinett“ als Kandidatin für das Amt der Finanzministerin an.
Betroffen zeigte sich Bürgermeister Thomas Groll vom Tod der Landrätin.
„Mit Kirsten Fründt verstarb eine Freundin Neustadts allzu früh. Uns beide verband stets ein sehr gutes Miteinander. Sie zeigte sich immer interessiert am Geschehen in unserer Kommune und war oft bei uns und unseren örtlichen Vereinen zu Gast. Ihr Lächeln steckte viele Menschen an und sie hatte für alle ein offenes Ohr“, so Groll.
Der Bürgermeister bezeichnete die Verstorbene als eine Frau mit Tatkraft, Ideen und Charme.
„Vieles, was in Neustadt in den letzten Jahren wachsen konnte, haben wir auch ihr zu verdanken. Gemeinsam setzten wir beide uns beim Land für die Realisierung des Kunstrasenplatzes ein und unsere örtlichen Aktivitäten im sozialen Bereich – beispielsweise das Familienzentrum und die Leitstelle Älter werden in Neustadt – wurden von ihr ebenso unterstützt wie verschiedene kulturelle Veranstaltungen“, betonte der dankbare Bürgermeister.
Dauerhaft, so Thomas Groll, werde die laufende Dorferneuerung in Mengsberg, Momberg und Speckswinkel mit Landrätin Kirsten Fründt verbunden bleiben, da sie sich 2017 auf seine Bitte hin persönlich gegenüber dem Land für eine Aufnahme der drei Stadtteile in das Förderprogramm eingesetzt habe. Dadurch, so Groll weiter, werde Großes möglich wie der Umbau des alten Kindergartens zu einem multifunktionalen Haus, der Bau eines Gemeinschaftshauses in Mengsberg oder verschiedene Maßnahmen in der Dorfmitte von Speckswinkel. Auch den anstehenden Ausbau der Radwegeverbindung Momberg-Mengsberg habe die Landrätin positiv begleitet.
„Kirsten Fründt hatte zwar eine politische Heimat, aber als Landrätin war sie Pragmatikerin. Wenn eine Idee gut war, dann unterstützte sie diese – unabhängig davon, wer sie hatte“, hob Thomas Groll hervor.
Mitte September letzten Jahres trat die Verstorbene letztmals öffentlich in Neustadt auf. Bei der Einweihung des Kultur- und Bürgerzentrums war sie bereits stark von der Krankheit gezeichnet. Obwohl sie offiziell krankgeschrieben war und ihr Vorzimmer Ersatz geschickt hatte, kam sie an diesem Abend doch überraschend selbst, denn die Verwirklichung dieses Vorhabens für die Neustädter Stadtgesellschaft, das der Landkreis Marburg-Biedenkopf finanziell unterstützt hat, war ihr persönlich wichtig und sie wollte dies durch ein Grußwort zum Ausdruck bringen.
„Vieles von dem, was Kirsten Fründt mit auf den Weg brachte, wird sie in der Umsetzung nun nicht mehr erleben können. Wir alle werden uns nicht nur bei mancher zukünftigen Einweihung dankbar an eine Frau mit Humor und Energie erinnern“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Ortsbeirat Momberg Multifunktionales Haus – Investition muss Nutzung nach sich ziehen
Am 18. Januar fand die erste Sitzung des Momberger Ortsbeirates in diesem Jahr im Dorfgemeinschaftshaus statt. Ortsvorsteher Jörg Grasse konnte hierzu neben Bürgermeister Thomas Groll und Erstem Stadttrat Wolfram Ellenberg auch die Magistratsmitglieder Stephani Schmitt und Walter Schmitt begrüßen.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Beratung der Momberg betreffenden Positionen im Entwurf des Haushaltsplanes 2022. Bürgermeister Thomas Groll erläuterte den Anwesenden die Ansätze näher.
Für den Umbau des alten Kindergartens (siehe Foto) zu einem Multifunktionalen Haus sind insgesamt 830.000 Euro vorgesehen (knapp 500.000 Euro Förderung aus dem Dorfentwicklungsprogramm).
Die Arbeiten, so der Bürgermeister, gehen Schritt für Schritt weiter. Neue Hiobsbotschaften seien nicht zu verzeichnen gewesen. Gegenwärtig befasse sich die Arbeitsgruppe mit der Auswahl der Küchenzeile.
Eine solch hohe Investition müsse natürlich eine rege Nutzung nach sich ziehen, stellte Groll heraus. Gleichzeitig verwies er nochmals darauf, dass es sich bei dem Vorhaben um ein gesamtkommunales Vorhaben handele und daher auch Interessierte aus der Kernstadt, Mengsberg und Speckswinkel eingeladen seien, die zukünftigen Angebote zu nutzen. Ortsvorsteher Jörg Grasse zeigte sich optimistisch, dass es gelingen werde, die neu gestalteten Räumlichkeiten mit Leben zu erfüllen. „Wir haben Ideen und bereits Gespräche geführt. Freizeit, Beratung, Information – das Spektrum der Angebote soll breit sein“, so der Ortsvorsteher.
Die geplanten Mittel verteilen sich wie folgt:
• Neue Heizung für das DGH (130.000 Euro davon 56.000 Euro als Zuschuss). Es wird eine Luft-Wärmepumpe mit Ölheizung als „Hilfe“ bei besonderer Auslastung eingebaut. Diese Kombination ist das Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.
• 70.000 Euro (90 Prozent Förderung aus der Hessenkasse (HK)) sind für eine Entsäuerungsanlage im Momberger Brunnen vorgesehen. Dies zeigt nach den Worten des Bürgermeisters, dass man sich als Kommune der Bedeutung des Trinkwassers als Lebensmittel Nummer Eins bewusst sei.
• 15.000 Euro (90 Prozent HK) sind im Haushalt für Arbeiten rund um die Grillhütte eingestellt.
• Bis Ende 2023 soll die Trauerhalle eine Sanierung erfahren. Für das Vorhaben sind 125.000 Euro (90 Prozent HK) eingeplant.
• 2023 sollen die Planungen für die grundhafte Sanierung der Neuen Straße, der Querstraße und eines Teiles der Waldstraße stattfinden. Der Anliegeranteil wird über die wiederkehrenden Straßenbeiträge finanziert. Damit wird in Momberg erstmals das realisiert, was die Anlieger der Arenecke, Tannenbergstraße und der Pfaffenhöfer Straße bereits 2008 forderten, was damals aber rechtlich nicht möglich war.
• 2024 plant die Kommune eine Sanierung/Umgestaltung des großen Saales im Dorfgemeinschaftshaus.
Kurz ging Groll auch auf den Wasserrohrbruch im Bereich der Hauptstraße (Höhe ehern. Sparkasse) ein und erläuterte auf Bitten des Ortsvorstehers die aktuellen Corona-Fallzahlen in der Kommune.
Jörg Grasse berichtete vom erfolgten Baumrückschnitt in Momberg und der Arbeitsaufnahme durch den neuen Gemeindearbeiter. Weiterhin schlug er vor, eine WhatsApp-Gruppe „Momberg aktuell“ auf den Weg zu bringen, in der auf schnelle Weise „wirklich wichtige Informationen“ wie etwa ein Wasserrohrbruch oder eine Straßensperrung verbreitet werden können.
Radwege Thema in Momberg
Jürgen Kaufmann sprach nochmals den Radwegebau an. Dabei ging es auch um eine Radwegeverbindung Momberg-Speckswinkel. Der Bürgermeister brachte hier die bisherige Kreisstraße zwischen den beiden Dörfern ins Gespräch. Auf den Einwand, dass diese zukünftig auch als Zubringer zur Autobahn genutzt werden könnte, stellte er fest: „Diese Straße wird zur Stadtstraße abgestuft. Ein solches Verhalten von Autofahrern werden wir dann zu verhindern wissen, unter Umständen auch baulich. Wir tragen doch nicht als Kommune den Unterhalt für eine Zubringerstraße zur A 49-Auffahrt bei Speckswinkel.“
Im Hinblick auf die Radwegeverbindung Momberg-Mengsberg machte der Bürgermeister deutlich, dass es nicht im Verantwortungsbereich der Kommune liege, dass dieses Vorhaben leider
schleppend vorwärts gehe. Bauherr und Finanzier sei der Landkreis. Die Kommune habe es nämlich erreicht, dass dieser das Vorhaben umsetze, nachdem zuvor aufgrund eines Vorschlages aus der Bürgerschaft eine behelfsmäßige Befestigung der Wegeverbindung erreicht werden konnte. Bürgermeister und Ortsvorsteher haben beim Kreis bereits mehrfach um Beschleunigung gebeten, 2022 soll zumindest der erste Abschnitt umgesetzt werden.
Ortsbeirat Mengsberg Planungen für das „Haus für alle“ sollen im Herbst stehen
Am 18. Januar fand auch die erste Sitzung des Mengsberger Ortsbeirates in diesem Jahr im Feuerwehrhaus statt. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz konnte hierzu neben Bürgermeister Thomas Groll und Erstem Stadttrat Wolfram Ellenberg auch das Magistratsmitglied Klaus Schwalm und die Stadtverordneten Bernd Malkus sowie Karl-Heinz Waschkowitz begrüßen.
Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand die Beratung der Mengsberg betreffenden Positionen im Entwurf des Haushaltsplanes 2022. Bürgermeister Thomas Groll erläuterte den Anwesenden die Ansätze näher. Auch hier gaben die Ortsbeiratsmitglieder der Stadtverordnetenversammlung anschließend eine einstimmige positive Beschlussempfehlung ab.
Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen geplant
• Bau eines „Hauses für alle“ im Umfeld des Mengsberger Freizeitzentrums. Für das zukünftige Mengsberger Gemeinschaftshaus sind 1,3 Millionen Bruttobaukosten angesetzt. Noch ist nicht klar, ob es 75 oder gar 90 Prozent Zuschuss aus der Dorfentwicklung auf die Nettokosten gibt. Für die Möblierung sind weitere 70.000 Euro (90 Prozent HK) eingeplant.
• Für die grundhafte Sanierung der Straßen Zum Engelhain und An den Schuleichen ist knapp eine Million Euro eingeplant. Auch hier werden wiederkehrende Straßenbeiträge erhoben. Die Verwaltung geht für 2022-2025 von einer jährlichen Summe von 41 Cent pro Quadratmeter Veranlagungsfläche aus.
Eine Asphaltierung der Parkflächen beim Freizeitzentrum ist gegenwärtig nicht vorgesehen. Die Kosten von etwa 120.000 Euro hätte die Kommune alleine zu tragen. Der Bürgermeister will aber prüfen, ob das Vorhaben im Zusammenhang mit dem Gemeinschaftshaus umgesetzt und gefördert werden könnte. Einer kompletten Versiegelung steht Groll „eher skeptisch“ gegenüber.
Wann der Straßenbau beginnt, ist noch offen. Groll rechnet gegenwärtig mit der Jahresmitte. Aktuell sind noch Fragen mit Hessen-Mobil zu klären. War es jahrelange Praxis, grundsätzlich beidseitig Gehwege mit einer Breite von 1,50 Meter vorzusehen, spricht sich der Fördergeber nun für einseitige Gehwege mit einer Breite von 2,50 Meter aus. Die Kommune hat für ihren Anteil von rund 30 Prozent einen Förderantrag beim Land gestellt und kann hier auf etwa 70 Prozent (200.000 Euro) hoffen.
Aufkommende Fragen der Ortsbeiratsmitglieder, insbesondere von Jan von Holten – unter anderem zur Beleuchtung im Bereich Hallenbad, Bushaltestelle, Tempolimit – beantwortete Groll in dem er darauf verwies, dass es einzuhaltende Richtlinien gäbe und es Ziel sein müsse, besser zu werden als bisher.
• Im Zuge des Straßenbaues ist auch ein Austausch der Wasserversorgung vorgesehen. Diese fallen mit 225.000 Euro zu Buche. Der Betrag wird über die Wassergebühren refinanziert werden.
• Bis Ende 2023 soll auch in Mengsberg die Umgestaltung der Trauerhalle (130.000 Euro/90 Prozent HK) abgeschlossen sein.
• Für kleine Ausbesserungen bei der Trachtenstube sind 5.000 Euro angesetzt.
• Wann die Gewässerrenaturierung im „Hartdtwasser“, die auch Momberg betrifft, und eine gemeinsame Maßnahme mit Gilserberg und Schwalmstadt darstellt, beginnt und was konkret umgesetzt wird, ist aktuell noch nicht klar. In 2021 kam die Hessische Landgesellschaft leider nicht recht vorwärts. Hier rechnet man mindestens mit 90 Prozent Zuschuss durch das Land Hessen.
Auf Bitte von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz berichtete der Bürgermeister noch Einzelheiten zum Planungsstand beim „Haus für alle“. In der letzten Woche wurde die europaweite Suche nach den Planern (Objektplanung, Elektro, Statik und Heizung, Lüftung, Sanitär) mit Hilfe einer erfahrenen Juristin gestartet. Das vorgegebene Verfahren wird sich bis Ende April ziehen. Danach werden die Planungen unmittelbar beginnen. Sollte es gelingen, bis September eine Baugenehmigung zu erlangen, würde man 90 Prozent Förderung auf die Nettobausumme bekommen. „Dies ist feine Herausforderung, aber wir werden alles versuchen“, so Thomas Groll. Im Hinblick auf ein Baugebiet für Mengsberg führte der Bürgermeister im Dezember ein Gespräch. Von einem Vorwärtskommen konnte er leider (noch) nicht berichten.
Anfang Februar soll es ein Gespräch Kommune – Hessen-Mobil – Landkreise Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder über die Zukunft oder Sanierung der durch Mengsberg verlaufenden überregionalen Straßen geben.
Glasfaser für Mengsberg scheint möglich
Ortsvorsteher Karlheinz Kurz ging auf die Glasfaserversorgung Mengsbergs ein. Auf seine Initiative hin gab es Ende 2021 ein Gespräch mit einem Mitarbeiter der Fa. Goetel GmbH und dem Bürgermeister. Das Unternehmen hat grundsätzliches Interesse daran, in Mengsberg ein FFTH-Netz aufzubauen. Goetel, in Göttingen ansässig, ist unter anderem im Vogelsbergkreis und dem Gilserberger Hochland aktiv. Es sollen demnächst weitere Gespräche stattfinden. Kurz und Groll würden ein solches Projekt begrüßen, da Mengsberg nicht von der Deutschen Glasfaser angeschlossen wird.
Ortsbeirat Speckswinkel „Grüne Mitte“, neues Feuerwehrauto und Umbau „Zollhof“ stehen an
Am 19. Januar fand im „Zollhof“ schließlich noch die erste Sitzung des Speckswinkeler Ortsbeirates in diesem Jahr statt. Ortsvorsteher Martin Naumann konnte dazu Bürgermeister Thomas Groll und Ersten Stadttrat Wolfram Ellenberg begrüßen. Zu Beginn bat Naumann um eine Gedenkminute für die verstorbene Landrätin Kirsten Fründt und der Bürgermeister fand anschließend anerkennende Worte für ihr kommunalpolitisches Wirken. Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Beratung der Speckswinkel betreffenden Positionen im Entwurf des Haushaltsplanes 2022, für den die Ortsbeiratsmitglieder ebenso wie in Momberg und Mengsberg eine einstimmig positive Beschlussempfehlung abgaben.
Bürgermeister Thomas Groll erläuterte den Anwesenden auch hier die geplanten Ansätze näher.
• „Grüne Mitte“ Speckswinkel, Umgestaltung des Dorfspielplatzes zu einem attraktiven Treffpunkt für Jung und Alt (180.000 Euro, 135.000 Euro aus der Dorfentwicklung). Das Vorhaben soll im laufenden Jahr umgesetzt werden.
• Das neue Feuerwehrauto ist bestellt. Es wird mit Kosten von 140.000 Euro (90.000 Euro Landesförderung) geplant. Mit der Auslieferung wird für den Herbst 2022 gerechnet.
• Umbau „Zollhof“/Jugendraum zu zusätzlichen Räumlichkeiten für die Wehr. Unter anderem werden Umkleidebereich und Fahrzeughalle getrennt (257.000 Euro, 90 Prozent HK).
• Austausch der Heizung im „Zollhof“ (110.000 Euro, Zuschuss rund 50.000 Euro). Es soll eine Luft-Wärmepumpe zum Ein¬satz kommen, verstärkt durch Gas. Auf Nachfrage erläuterte der Bürgermeister hier kurz die Entscheidungsfindung. Von Holzpellets habe man aus wirtschaftlichen Gründen Abstand genommen.
• In 2022 sollen „endlich“ die Planungen für einen neuen Hochbehälter beginnen. Insgesamt sind für das Vorhaben Kosten
von 550.000 Euro angesetzt. Die Refinanzierung erfolgt über den Wasserpreis.
• Das Dorfjubiläum „800 Jahre Speckswinkel“ wird durch die Kommune mit insgesamt 8.000 Euro unterstützt.
• Für 2023 sind Maßnahmen rund um den Dorfteich geplant (50.000 Euro, Förderung von zumindest 75 Prozent auf Netto aus der Dorfentwicklung).
Ortsvorsteher Martin Naumann berichtete von verschiedenen von ihm angestellten Überlegungen für die ehemalige Schule in der
Dorfmitte. Er könnte sich hier „vieles“ vorstellen: Kinderbetreuung, Mittagstisch für Senioren, Jugendraum oder Pilgerzimmer waren einige der angedachten Nutzungsmöglichkeiten. Er habe sich dazu mit dem Bürgermeister ausgetauscht. Thomas Groll berichtete von mehreren Kontaktaufnahmen zu den aktuellen
Eigentümern. Diese seien aber gegenwärtig nicht verkaufsbereit.
Auch mit dem künftigen Standort für einen Jugendraum haben sich Ortsvorsteher und Bürgermeister beschäftigt. Im „Zollhof“ wird dieser ja aufgrund des Umbaues entfallen. „Alle Möglichkeiten, die uns eingefallen sind, haben leider unterschiedlichste Nachteile. Letztlich sind wir beim Festplatz verblieben. Dort könnte man vielleicht eine Containerlösung mit Toilette realisieren. Wir haben uns mal ein Angebot machen lassen. Etwas über 40 Quadratmeter für rund 40.000 Euro zuzüglich Bodenplatte und Versorgungsanschlüsse. Wir werden uns weiter mit der Thematik befassen“, so Martin Naumann. Jörn Westmeier gab zu bedenken, dass Container nur eine begrenzte Lebensdauer hätten und Andreas Klipp sprach die hohen Kosten einer Elektroheizung an. Der Ortsvorsteher sprach weiter unter anderem den gelungenen „Leuchtenden Zug“ durch die gesamte Kommune, erledigte Straßenreparaturarbeiten im Bereich der oberen Mittelstraße und des Krückeberges, das neue Neustadt-Budget und Probleme beim letzten Starkregenereignis im Bereich Krückeberg/Auf der Hut an.
Martin Naumann berichtete auch noch davon, dass Tagesmutter Roswitha Trümpert ihre Arbeit in einem ehemaligen leerstehenden Gebäude in Speckswinkel aufgenommen habe. Die Kommune hatte das Vorhaben gefördert.
Gegenwärtig wird für die 800 Jahr-Feier 2023 ein Logo gesucht. Entwürfe hierzu liegen bereits vor. Das Logo soll nach den Worten des Ortsvorstehers die Kirche, den Zollhof, die Kaiser-Wilhelm-Eiche und unter Umständen die Dorfteiche zeigen.
Radverkehr auch in Speckswinkel thematisiert
Im Hinblick auf die Anbindung Speckswinkels an das innerörtliche und überregionale Radwegenetz sprach der Bürgermeister den von ihm initiierten „Nahmobiltätscheck“ an, den das Land mit 70 Prozent fördere. Dieser werde sich mit Themen wie Rad- und Fußwegeverbindungen und Barrierefreiheit beschäftigen und für die Kernstadt und die Stadtteile erstellt. Sein Standpunkt beim Thema Radwege sei, dass man als Kommune stets schauen müsse, wer als Finanzier der Stadt Neustadt zur Seite springe. „Warum sollen wir eigene Mittel aufwenden, wenn es uns gelingt, andere von der Sinnhaftigkeit eines Vorhabens zu überzeugen? Warum sollen wir eigenes Geld in die Hand nehmen, wenn wir an über-regionalen Routen liegen?“, fragte Groll. Natürlich gehe dann damit aber einher, dass es manchmal etwas dauere, dies halte er aber dann auch für akzeptabel.
Im Übrigen verwies der Bürgermeister darauf, dass bei einer möglichen Führung des Radweges D 4 Neustadt-Schwalmstadt durch das „Frauenrodt“ natürlich die Verbindung Neustadt-Momberg erhalten werden müsse.
Aus dem Ortsbeirat heraus wurde die aktuelle Umleitung Neus¬tadtMomberg im Zuge der Kreisstraße angesprochen und als nicht optimal angesprochen. Der Bürgermeister zeigte auf, dass hierfür „andere“ zuständig seien. Trotzdem werde er sich für eine weiteren Ortstermin einsetzen, um die geäußerten Bedenken anzusprechen.