Neustädter Mitteilungsblatt

Junker-Hansen-Mittelaltermarkt mit Rekordbesuch
Dörnbergs Recken luden zu Musik Gaukelei und Schaukämpfen

Im Rahmen des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ fand der 4. Junker-Hansen-Mittelaltermarkt am 25. und 26. Juni 2022 zu Füßen des größten Fachwerkrundbaues der Welt statt. Bereits zum dritten Mal traten Dörnbergs Recken mit Michael Vogt an der Spitze als Veranstalter auf. Organisatorisch unterstützt wurden sie dabei von Eckhard Bieker.
Die Veranstalter konnten sich über deutlich mehr Zu­spruch als in der Vergangenheit freuen. Rund 2.500 klei­ne und große Besucher fanden den Weg auf das Markt­gelände. Immer wieder wurden das abwechslungsreiche Angebot an Ständen, das kulturelle Programm und das wunderschöne Ambiente von Turm und Bürgerpark ge­lobt.
In der Innenstadt und auf dem Festplatz fanden die auswärtigen Besucher einen Parkplatz und anhand der Nummernschilder konnte man fest­stellen, dass der Junker-Hansen-Mittelaltermarkt landesweit Resonanz fand. Schön wäre es, wenn noch mehr Neustädter den Weg zu den Rittern und Händlern fänden, denn kein Markt ist wie der andere, das Programm wechselt stets und der Ein­trittspreis ist für eine solche Veranstaltung günstig.
Auch in diesem Jahr gab es eine gelungene Mischung aus Musik, Gaukelei und Schaukämpfen, Die Besucher wurden bestens von „Gauklerpack“, den Papperla Bar­den und der Schaukampfgruppe Frankonier unterhal­ten. Die Ritter von Schloss Berlepsch waren mit ihrem Turnier hoch zu Ross ein Höhepunkt der Veranstaltung. Ihre Verpflichtung wurde möglich dank der Unterstüt­zung der Kommune, die damit das Geschehen aufgrund des Jubiläumsjahres aufwerten wollte. Zurecht erhielten alle Akteure immer wieder „Handgeklapper“ (Beifall).
Auch an die kleinen Ritter und Burgfräulein hatten Dörnbecks Recken gedacht. So gab es u. a. ein Kinder­ritterturnier, Bogenschießen, Kinderschminken oder Rattenwerfen.
Natürlich gab es auch zum Mittelalter passende Speisen und Getränke.
Rund um den Teich hatten über 20 Lagergruppen ihre Zelte aufgebaut und Wohnung bezogen. Rund 100 Per­sonen boten den interessierten Besuchern Einblick in das damalige Leben.
Da auch das Wetter an beiden Tagen mitspielte war es eine gelungene Veranstaltung. Bürgermeister Thomas Groll dankte bei einer ersten Nachbesprechung am Mon­tag Dörnbergs Recken und Eckhard Bieker für ihr En­gagement. Der Mittelaltermarkt sei ein weiterer Höhe­punkt des Stadtjubiläums gewesen.

In Neustadt Schauer, in Forst Sonnenschein
Festgottesdienst mit Bischof Jr. Michael Gerber

Während am Abend des 29. Juni in Neustadt ein kräftiger Regenschauer niederging, herrschte an der Kapelle „Maria Bild“ im Herrenwald bestes Wetter. Wieder einmal wurde die Magie der „Wasserscheide“ zwischen Neustadt und Stadtallendorf deutlich.
Rund 250 Gläubige waren zusammengekommen, um mit Bischof Dr. Michael Gerber am Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus einen Festgottesdienst anlässlich“ des Stadt­jubiläums „Neustadt 750“ zu feiern. Mit dem Fuldaer Oberhirten, den Pfarrgemeinderats­sprecherin Simone Taschner herzlich begrüßte, konzelebrierten Pfarrer Andreas Rhiel, des­sen Vorgänger Arnulf Hummel und die beiden Stadtallendorfer Geistlichen Diethelm Vogel und Piotr Mosnica. Als Diakon assistierte Stephan Weigand.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den „Trinitatisbläsern“ und die Banner zahlreicher Kolpingsfamilien aus dem Bezirksverband Oberhessen und der KfD St. Maria Neustadt sorgten für ein festliches Bild.
Bischof Dr. Gerber betonte ein­gangs, dass er gerne der Einladung von Bürgermeister Thomas Groll und Pfarrer Andreas Rhiel nachge­kommen sei, an diesem besonderen Ort im Herrenwald einen Gottes­dienst aufgrund der ersten urkundli­chen Erwähnung Neustadts im Jahre 1272 zu feiern.
In seiner Predigt charakterisier­te der ehemalige Weihbischof der Erzdiözese Freiburg, der 2019 nach Fulda kam, zunächst die beiden Grundpfeiler der Urkirche, Petrus und Paulus. Unterschiedlich seien sie gewesen, doch geeint im Dienst für Christus.

Reinhold Lotter 50 Jahre für die Kommune aktiv

Kürzlich bot eine Sitzung des Magistrates die Gelegenheit, Rein­hold Lotter für seine 50-jährige Tätigkeit für die Kommune, hier insbesondere dem Stadtteil Momberg, zu danken und ihn zugleich als Hausmeister des Dorfgemeinschaftshauses zu verabschieden.
Der gebürtige Momberger, Jahrgang 1939, wurde 1972 erstmals in die Gemeindevertretung seines damals noch selbständigen Hei­matortes gewählt und war somit in die Entscheidungen zur Ge­bietsreform 1974 einbezogen.
Von 1974-1981 gehörte er als Mitglied der CDU-Fraktion der Neustädter Stadtverordnetenversammlung an.
Anschließend amtierte er bis 2006 über 25 Jahre hinweg als Mom­berger Ortsvorsteher. In dieser langen Zeit, so Bürgermeister Tho­mas Groll, habe er das Dorf mitgeprägt, zahlreiche Dinge auf den Weg gebracht und sei stets bei Eigenleistungen vorangegangen. Groll erinnerte an das kleine schwarze Notizbuch Lotters, in wel­ches er stets alles notierte, was ihm einfiel bzw. was an ihn heran­getragen wurde, um es dann in Sitzungen oder direkt im Rathaus vorzutragen.
Nach dem Ende seiner kommunalpolitischen Aktivitäten war Reinhold Lotter noch bis Juni 2022 Hausmeister des DGH. In dieser Funktion wird er nun von Andreas Stepanek abgelöst.
Nach den Worten des Bürgermeisters versah er auch diese Auf­gabe mit großer Zuverlässigkeit und hütete das Gebäude wie sein eigenes. Für die Liegenschaftsverwaltung war er im Bedarfsfall der „Telefonjoker“.
Nun ist Reinhild Lotter „nur“ noch als Ortsgerichtschöffe tätig.
Er war aber nicht nur in der Kommunalpolitik aktiv, sondern stand dem Gesangverein Concordia über Jahre vor und unterstützte sei­ne Gattin bei der Seniorenarbeit, insbesondere auch den karneva­listischen Veranstaltungen.
Bürgermeister Thomas Groll hob hervor, dass sich Reinhold Lot­ter um die Kommune verdient gemacht habe und überreichte eine Urkunde und ein kleines Präsent, für Marlene Lotter hielt er einen Blumenstrauß bereit. Groll wünschte dem rüstigen Ehepaar alles Gute für die Zukunft, natürlich vor allen Dingen Gesundheit.

Bürgermeister Thomas Groll 15 Jahre im Amt

Am 1. Juli konnte Thomas Groll auf 15 Jahre im Amt des Bürger­meisters der Stadt Neustadt (Hessen) zurückblicken. Im Sommer 2007 trat er seinen Dienst im Rathaus an, zweimal wurde er von der Bürgerschaft wiedergewählt.
Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg nutzten die Gelegenheit, um Thomas Groll zu diesem kleinen Jubiläum zu gratulieren und ihm für seinen großen Einsatz für unsere Kommune zu danken.
„Bürgermeister Thomas Groll ist Motor und Moderator vieler Entwicklungen. Die Aufnahme in verschiedene Förderprogram­me von Bund und Land ist im Wesentlichen sein Verdienst. Sein Wirken ist in der Kernstadt und den Stadtteilen deutlich erkenn­bar“, hoben Michels und Ellenberg übereinstimmend hervor.
„Die Umgestaltung des in „Schlossplatz“ umbenannten Rathaus­platzes, der Bürgerpark, der Neubau des Kultur- und Bürgerzent­rums, die Umgestaltung des Schulhofes in der Querallee, der Neu­bau und die Erweiterung der Kindertagesstätte „Regenbogen“, das Freibad, der Kunstrasenplatz oder die demnächst anstehende Sanierung des Waldstadions sind Belege für eine erfolgreiche Ar­beit“, betonte Franz-W. Michels und Wolfram Ellenberg verwies darauf, dass auch in den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel etliche Projekte umgesetzt wurden bzw. anstehen. „Die Ausweisung neuer Bauplätze im Weinberger Grund und die „Grüne Mitte“ als Treffpunkt von Jung und Alt in Speckswinkel, die Umgestaltung des Dorfteiches, die Sanierung der Fahrzeug­halle des Feuerwehrhauses und nun das Multifunktionale Haus in Momberg und die Unterstützung der Bioenergiegenossenschaft und der anstehende Neubau des Gemeinschaftshauses in Mengs­berg stehen ebenfalls auf der Haben-Seite des Bürgermeisters“, so der Erste Stadtrat.
Beide Kommunalpolitiker bescheinigten Thomas Groll stets ein offenes Ohr für die Belange der Freiwilligen Feuerwehren und der örtlichen Vereine zu haben und das soziale Netz in der Kommune entscheidend ausgebaut zu haben.
Das dabei die Finanzen nach wie vor wohlgeordnet sind sei einer klugen Haushaltspolitik und den zahlreichen Netzwerken des Bür­germeisters zuzuschreiben.
„Wenn man Neustadt in der Region positiv wahrnimmt, dann ist dies nicht zuletzt auf die Arbeit von Thomas Groll zurückzufüh­ren“, stellte der Stadtverordnetenvorsteher fest.
Eine große Fähigkeit Grolls sei es auch, alle Amts- und Mandats­träger einzubinden und mitzunehmen. „Als Fraktionsvorsitzender war er seinerzeit ein Kämpfer für die Christdemokraten, als Bür­germeister hat er seine politische Heimat natürlich nicht aufgege­ben, kennt aber nur ein Ziel: seine Kommune voranzubringen“, hob Wolfram Ellenberg hervor.
Stadtverordnetenvorsteher und Erster Stadtrat bescheinigten dem Bürgermeister auch einen engagierten Umgang mit der „Herausfor­derung Erstaufnahmeeinrichtung“. Er könne Schwierigkeiten zwar nicht beseitigen, spreche sie aber allerorten an. Dass Neustadt nun einen „Schutzmann vor Ort“ habe und im Sicherheitsprogramm der Landesregierung dabei sei, fuße auch auf Grolls Wirken.
Franz-W. Michels und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg wünsch­ten ihm für die weitere Amtszeit alles Gute, viel Gesundheit und ab und an einmal einen ruhigen Moment.
Bürgermeister Thomas Groll dankte herzlich und kündigte bereits heute an, Anfang 2025 nochmals zu kandidieren. „Es wurde viel erreicht, aber es gibt noch vieles zu tun. Ich denke hier an die Zu­kunft der Innenstadt, die Sorgen etlicher um Sicherheit und an einen modernen Bahnhof“, betonte Groll.

Baumaßnahme Bürgerpark geht dem Ende entgegen

Bereits 2020 begannen die Arbeiten zur Umgestaltung des Neu­städter Bürgerparks. Nun gehen sie langsam, aber sicher zu Ende. Auch dieses Projekt gehört zu den Vorhaben, die im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes Soziale Stadt umgesetzt wer­den. Im Vorfeld wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, die Bür­gerschaft beteiligt und der Vorstand des Fördervereines Bürger­park e.V. in die einzelnen Etappen der Baumaßnahme einbezogen. „Wenn alles fertig ist, Gras und Sträucher angewachsen sind, dann haben wir ein deutlich attraktiveres Kleinod in Mitten unserer Kommune“, so Bürgermeister Thomas Groll. Er geht davon aus, dass der Bürgerpark zukünftig gut angenommen werden wird. Zu­gleich verschweigt er aber nicht, dass mancher das Gelände auch als Ort subjektiver Unsicherheit wahrnimmt. „In Absprache mit der Polizei haben wir den Bereich um den Teich umgestaltet und Gebüsch entfernt. Zudem wurden zusätzliche Lampen installiert. Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft zwischen Polizei und Kommune wird dem Park natürlich auch Bedeutung beigemes­sen“, erläutert der Bürgermeister.
Insgesamt wurden in das Projekt rund 900.000 Euro investiert. Gut 500.000 Euro wurden bereits seitens des Landes als Förder­mittel aus der Städtebauförderung gewährt. Hier hofft der Bürger­meister aber noch auf einen „kleinen Nachschlag“, denn es kam im Laufe der Baumaßname zu Auftragsmehrungen und – wie fast überall – erhöhten Preisen bei den Ausschreibungen. Weitere 45.000 Euro erhält Neustadt vom Land aus der Wasserrechtsrah­menrichtlinie für den Bau einer Fischaufstiegstreppe beim Wehr. Dankenswerterweise beteiligte sich auch der Förderverein Bürger­park e.V. mit 27.000 Euro an dem Vorhaben. „Der rührige Verein sorgt nicht nur für die Belebung des Geländes mit Flohmarkt und Konzerten, sondern pflegt auch Teile des Parks und unterstützt die Kommune immer wieder finanziell. Hierfür muss man immer wieder Dankeschön sagen“, hebt Groll hervor.
Mit den Geldern konnten folgende Punkte umgesetzt werden:
• Rodungsarbeiten
• Neubepflanzungen
• Wegebau im Bereich Teich und verschiedener Zuwegungen u. a. zur Seniorenwohnanlage „Wiesenhof“ oder beim Kultur- und Bürgerzentrum
• Beleuchtung
• Möblierung – Bänke, Liegen
• Sanierung Teichmauer mit vorgeschriebenem Geländer
• Plattform im Teich
• Neue Pergola beim Kleinkinderspielplatz
• Fischaufstiegstreppe
• Renaturierung im Bereich der Wiera als Ausgleichsmaßnahme
• Wasserspielplatz
• Sanierung der Brücke zum Kultur- und Bürgerzentrum
Aus Gründen der Biodiversität werden auch Uferstreifen zukünf­tig extensiv gemäht und die Uferbereiche des Teiches wurden unter fachlicher Anleitung des Neustädters Gregg Walton umgestaltet. Der Wasserspielplatz wird – hierfür bittet der Bürgermeister um Verständnis – erst „später“ freigegeben werden können. Hier muss erst Gras anwachsen.
„Neustadts grüne Mitte hat ein neues Gesicht erhalten. Ich hoffe sehr, dass sie vor Zerstörungen und Vandalismus geschützt bleibt“, so Thomas Groll

Autobahnteilstück bis Schwalmstadt-Treysa freigegeben

Bürgermeister mahnte erneut Radweg durch das „Frauenrodt“ an
Am 30.6.2022 wurde das Autobahnteilstück Neuental-Schwalm­stadt-Treysa für den Verkehr freigegeben. In Anwesenheit zahl­reicher Abgeordneter des Deutschen Bundestages und des Hes­sischen Landtages, von Landräten und Bürgermeistern aus der Region durchschnitten die Staatssekretäre Oliver Luksic und Jens Deutschendorf symbolisch ein Band in Nähe des Tunnels Fran­kenhain.
Neben etwa 250 geladenen Gästen und zahlreichen Vertretern der Medien waren auch etwa 40 Demonstranten vor Ort um unter dem Motto „Wald statt Asphalt“ gegen den Weiterbau der A 49 zu pro­testieren.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Di­gitales und Verkehr, Oliver Luksic (FDP), bezeichnete die Auto­bahn als wichtigen Lückenschluss des Bundesfernstraßennetzes in Hessen und bedeutsam für die Menschen in der Region. Er geht davon aus, dass die A 49 nach Freigabe der beiden weiteren Teil­stücke bis zur A 5 zahlreiche Städte und Gemeinden deutlich vom Durchgangsverkehr entlasten wird. Sein Dank galt allen, die sich über Jahrzehnte für den Weiterbau der A 49 einsetzten und den bauausführenden Unternehmen.
Staatssekretär Jens Deutschendorf (Grüne) vom hessischen Wirt­schaftsministerium setzte sich in seiner Ansprache auch mit den Protesten gegen den Autobahnbau auseinander. Die Demonstra­tionsfreiheit habe dann ein Ende, wenn sie Gewalt mit sich bräch­te. Nach Deutschendorfs Worten dürfte die A 49 eines der letzten großen Straßenbauprojekte in Hessen gewesen sein. Zukünftig gehe es eher um Sanieren und den Bau von Radwegen. Eine große Mehrheit in der Region, so der Gastgeber, habe den Weiterbau stets eingefordert. Daher sei das Vorhaben ausreichend frequen­tiert.
Im Verlauf der Veranstaltung nutzte Bürgermeister Groll die Ge­legenheit Vertreter der DEGES, die für den Bau der A 49 verant­wortlich sind, abermals auf den Radweg durch das „Frauenrodt“ anzusprechen, dessen Realisierung immer noch ausstehe. „Der Radweg kommt, das haben wir öffentlich zugesagt, aber der Zeit­punkt ist noch offen“, so die Antwort. Thomas Groll äußerte die Hoffnung, dass es baldigst umgesetzt werde.

Autobahnmeisterei übernimmt Betrieb des A49-Abschnitts

Der neue Streckenabschnitt der A 49 zwischen Neuental und Schwalmstadt (VKE 20) ist offiziell für den Verkehr freigegeben. Am 1.7. hat die A 49 Autobahngesellschaft mbH die Verantwor­tung für den Erhalt und Betrieb der 11,8 km langen Neubaustre­cke übernommen.
Neuer Dreh- und Angelpunkt für die Erhaltungs- und Betriebs­maßnahmen ist die eigens hierfür errichtete Autobahnmeisterei, zentral gelegen an der Anschlussstelle Schwalmstadt. Auf der ca. 12.000 m2 großen Fläche sind in den letzten 12 Monaten u. a. Ver­waltungs- und Betriebsgebäu­de, Werkstätten und Lagerhallen im Auftragswert von ca. 5 Mio. € entstanden. Zu den Aufgaben der Autobahn­meisterei mit ihren derzeit 14 Mitarbeitern zählen z. B. die
regelmäßige Überprüfung, bauliche Erhaltung und Instandset­zung, Verkehrssicherungsarbeiten, die Absicherung von Unfällen und der Winterdienst. Auch die A 49 Autobahngesellschaft mbH ist in den neuen Gebäudekomplex umgezogen und hat ihren Fir­mensitz von der Erich-Rohde-Straße in die Autobahnmeisterei Am Lingrasen verlegt.
Ab 31.10.2024, also nach Fertigstellung der beiden derzeit in Bau befindlichen Neubauabschnitte VKE 30 und VKE 40, wird die A 49 Autobahngesellschaft dann den Betrieb der gesamten rd. 62 km langen Strecke zwischen Fritzlar und dem künftigen Ohmtal-Dreieck verantworten.

Fachausschuss I

Vor der Sommerpause tagte unter dem Vorsitz von Joachim Rausch im Sitzungssaal des Rathauses am 22.6.22 auch der Fach­ausschuss I – Grundsatzangelegenheiten und Finanzen – zur Vor­bereitung der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 4. Juli 2022.
Ebenso wie der vorausgegangene Fachausschuss II war die Sitzung von Einvernehmen geprägt.
Im Rahmen der überschaubaren Tagesordnung regte Merve Hamel die An­schaffung von „Tonies“ für die Bücherei an. Dies sind klei­ne Figuren, die als Tonträger für Hörbücher und Kindermu­sik dienten und diese seien bei den Kleinen absolut „in“. Alle stimmberechtigten Fraktionsmit­glieder sprachen sich dafür aus.
Zur Sicherstellung der kommunalen Wasserversorgung wird die Ersatzbeschaffung eines Baggers nötig. Dafür ist eine überplan­mäßige Aufwendung von 120.000 Euro nötig. Alle Anwesenden sahen deren Notwendigkeit.
Auch in 2022 möchte Neustadt vom Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ profitieren und hat Ausgaben von 200.000 Euro ange­meldet. Auf diese Summe erhielte die Kommune einen 90 Prozent Zuschuss. Vorgesehen ist die Einrichtung von zumindest einem sogenanten „Pop-Up Store“. Dabei wird ein Laden hergerichtet und Neueinsteigern zum Ausprobieren der Geschäftsidee vermietet, sowie ein Beratungsprogramm für Eigentümern in Markt- und Bahnhofstraße zur Gebäudeaufwertung aufgelegt. Alle Fraktio­nen waren ebenfalls dafür.
Bürgermeister Thomas Groll will den Fokus der Stadtpolitik in den kommenden Jahren auf den Bereich von Bahnhof bis Weiden­brunnen richten. Es gehe darum, Wohnen in der Innenstadt anzu­bieten. Hierfür müssten aber zahlreiche „dicke Bretter“ gebohrt werden, so der Rathauschef.

Fachausschuss II

Am 28. Juni 2022 tagte der Fachausschuss II – Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz – zur Vorbereitung der Stadtverordne­tenversammlung am 4. Juli 2022 im Sitzungssaal des Rathauses.
Die Tagesordnung der Sitzung war übersichtlich, sodass die Par­lamentarier, die unter dem Vorsitz von Anke Stark (SPD) tagten, nur etwas mehr als 30 Minuten brauchten, um zu einstimmigen Beschlussempfehlungen zu kommen.
Merve Hamel (FWG) bean­tragte für ihre Fraktion im Bereich des Bahnhofsgelän­des auch vier Abstellmög­lichkeiten für Lastenfahrrä­der oder auch für Räder mit Kinderanhängern zu schaf­fen. Sie bezog sich hierbei auf die Sitzungen zum Nah­mobilitätscheck und erhofft sich dadurch, das Bahnfah­ren unter anderem für El­tern mit Kindern attraktiver zu machen. 2023 sollen am Neustädter Bahnhof ins­gesamt 72 Abstellplätze für Räder – 48 überdachte und 24 verschlossene – entste­hen. Die Kosten belaufen sich auf rund 135.000 Euro. Dazu erhält die Kommune einen Bun­deszuschuss von 95.000 Euro.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete zunächst, dass er Hoff­nung habe, den Eigentümer des Bahnhofsgebäudes im Juli zu treffen. Er bedauerte abermals den Zustand des Bahnhofes und möchte über einen Ankauf zu akzeptablen Bedingungen reden. Mit dem Beginn der Planungen für eine dringend notwendige Park- & Ride-Anlage, so Groll, sei nicht vor 2023 zu rechnen. Dies habe die Bahn der Kommune mitgeteilt. Außerdem müsse auch die Barrierefreiheit des Bahnhofes angestrebt werden. Dies sei nach entsprechenden Aktivitäten für 2028 vorgesehen. Beide
Vorhaben würden für die Kommune finanzielles Engagement be­deuten, die Höhe sei völlig offen, ebenso ein genauer Zeitplan.
Der Bürgermeister ließ grundsätzlich Sympathie für den FWG- Antrag erkennen. Er sprach sich aber dafür aus, vorab offene Fra­gen wie Aussehen und Standort zu prüfen. Die geplanten Abstell­anlagen seien genormt, weitere müssten hierzu passen und sollten möglichst wenig Parkraum kosten, denn dieser sei in Bahnhofs­nähe rar.
Hans-Dieter Georgi (CDU) begrüßte das Vorhaben ebenfalls, hat­te aber einen Änderungsantrag formuliert. Danach soll der Ma­gistrat das Thema unter anderem vorab mit Bahn und Eigentümer besprechen, einen geeigneten Standort suchen und nach Förder­möglichkeiten Ausschau halten, denn das Bundesprogramm för­dert solche Abstellanlagen für Lastenräder und Räder mit Kinder­anhängern nicht.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) sprach sich ebenfalls für das Vorhaben aus und regte an, die Prüfergebnisse im Oktober 2022 vorzulegen.
Alle Ausschussmitglieder stimmten dem Änderungsantrag der CDU zu. Im Nachgang verständigte sich die Versammlung auf In­itiative der FWG auf einen gemeinsamen Antrag, um deutlich zu machen, dass alle Fraktion an einem Strang ziehen.
Einstimmig wurde auch die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gelände „Alte Ziegelei“ empfohlen. Hier sollen durch einen Darmstädter Investor Doppelhäuser entstehen.
Hans-Gerhard Gatzweiler sprach noch einige Punkte zur Umge­staltung des Bürgerparks an. Er wollte wissen, wer das „Kürzen“ der Pergola bezahlte. „Das Planungsbüro, da Planungsfehler“, so Thomas Groll. Auch regte der SPD-Fraktionsvorsitzende das Auf­stellen von Papierkörben in Nähe der stark frequentierten Ruhe­liegen an. Der Bürgermeister will dies prüfen, findet aber, dass man nicht an jeder Bank und Liege auch einen Papierkorb anbrin­gen müsse.
Der Wasserspielplatz ist bis auf das Anwachsen des Rasens fertig, Gatzweiler bat, diesen doch freizugeben. Das Thema will der Bür­germeister bei der nächsten Baubesprechung thematisieren, unter Umständen ginge dann aber hierfür die Gewährleistung verloren. Jürgen Kaufmann (SPD) bat den Bürgermeister beim Kreis „Druck“ wegen des Radweges Momberg-Mengsberg zu machen. Dies sagte Groll zu.
Merve Hamel erkundigte sich nach dem Sachstand Klimaschutz­management. Dieses, so der Bürgermeister, werde Anfang Juli 2022 starten, zwei Damen seien dafür eingestellt worden. Dienst­sitz ist Kirchhain, es handelt sich um ein Kooperationsmodell von Kirchhain und Neustadt gemeinsam mit Rauschenberg, Amöneburg und Wohratal.