Von Fördermitteln und einer Anhängerkupplung

Während einer Hessenkasse-Bescheidübergabe bekommt auch der Bürgerverein eine Zusage
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Übergabe von Fördermitteln beziehungsweise der entsprechenden Bescheide sind in Neustadt in den vergangenen Jahren häufig stattfindende und stets gern gesehene Termine – aber immer wieder auch etwas Besonderes. Als Staatssekretär Dr. Stefan Heck Förderzusagen aus der Hessenkasse in Höhe von 285 000 Euro an Thomas Groll, seines Zeichens ein Parteikollege, übergab, sprach dieser in der dritten Form über sich und erklärte: „Die Hessenkasse ist ein Programm so ganz nach Sinn und Herz des hiesigen Bürgermeisters.“ Eigentlich wollte er diesen Gedanken noch ein wenig ausführen, doch der Überbringer konnte sich ein herzliches Lachen an dieser Stelle ebenso wenig verkneifen wie den Hinweis: „Das gilt doch eigentlich für alle Förderprogramme!?“

Die Stimmung war locker und gelöst – und so animierte Groll dann auch noch Dieter Trümpert, den Vorsitzenden des Bürgervereins, eine Bitte an den Staatssekretär zu richten: Angesichts der zahlreichen Bescheidübergaben, die Heck in diesem Sommer im Terminkalender stehen habe, seien die Kassen des Landes ja offenbar gut gefüllt und weit geöffnet, ergänzte Groll. Was den Politiker aus Wiesbaden zum Hinweis brachte, dass der Schein träge: Aufgrund der Pandemie sei fast anderthalb Jahre lang keine Öffentlichkeitsarbeit möglich gewesen, das gelte es dieser Tage nachzuholen.

Trümpert nutzte dennoch die Gunst der Stunde, berichtete vom Bürgerverein und seinen Initiativen: So hat „Wir für uns“ inzwischen 48 Bürgerhelfer im Einsatz, die sich um 60 sogenannte Hilfenehmer kümmern. Außerdem ist der Verein für den Bürgerbus verantwortlich, der vielfältig zum Einsatz kommt, beispielsweise, um junge Neustädter nach Stadtallendorf zur Kindertafel zu bringen (oder die Essensboxen zumindest in der Nachbarstadt abzuholen). Um ihn noch vielfältiger zu machen, wünsche er sich die Installation einer Anhängerkupplung, was rund 800 bis 1 000 Euro koste, sagte Trümpert – und bekam quasi aus dem Stegreif eine Zusage: „Wir helfen gerne“, erklärte Heck, lobte die Initiative des Vereins und erklärte, es ließen sich in einem der zahlreichen Förderprogramme des Landes bestimmt die notwendigen Mittel finden.

Doch zurück zur Hessenkasse: Groll lobte, dass sich in diesem Programm „alles“ unterbringen lasse und die Stadt bis Ende des Jahres 2024 insgesamt aus diesem Topf 2,475 Millionen Euro erhalte – und selber nur 275 000 Euro beisteuern müsse. Das helfe, die Kommune zu stärken. Heck betonte, insgesamt seien rund 700 Millionen Euro in dem Topf, von dem 257 Kommunen und Landkreise profitieren würden: Das Geld gebe Luft für wichtige Investitionen in die Infrastruktur und trage so dazu bei, dass Städte wie Neustadt attraktiv und lebenswert für die Bürgerinnen und Bürger bleibe.

Die 285 000 Euro fließen in

■ die Erneuerung des Bauhof-Fuhrparks: Vorgesehen ist die Anschaffung eines VW Caddy, eines Elektrofahrzeugs, eines Großflächenmähers, eines Radladers sowie eines Anhängers für den Traktor (200 700 Euro),

■ den Austausch der Heizungsanlage im DGH Momberg (36 000 Euro),

■ die Anschaffung von Möbeln für das Multifunktionale Haus Momberg (27 000 Euro),

■ die Sanierung des Büros beim Betriebsamt (22 500 Euro).