Neuer Chef für die Kompanie

Führungswechsel: Hauptmann Marco Jänsch löst Tobias Krämer ab
Die Neustädter Bürger pflegen ein gutes Verhältnis zu den vor Ort stationierten Soldaten. Dies zeigte sich auch bei der Übergabe der Ausbildungskompanie des Luftfernmeldebataillons.
von Alfons Wieber
Neustadt. Vor der historischen Kulisse von Rathaus und Junker -Hansen-Turm übertrug Oberstleutnant Jan Peter Fiolka, das Kommando über die Ausbildungskompanie von Hauptmann Tobias Krämer an Haupt-
mann Marco Jänsch. Die Anwesenheit der Gäste aus dem zivilen Umfeld wertete Oberstleutnant Fiolka als einen Ausdruck besonderem Verbundenheit und Wertschätzung mit der Grundausbildungskompanie des Bataillons.
Fiolka bedauerte in diesem Zusammenhang die Aussetzung der Wehrpflicht, die bei der 6. Kompanie dazu führt, dass die Zahl der Soldaten in der allgemeinen Grundausbildung kontinuierlich abnimmt. „Die Maßnahmen des Bundes zur Steigerung der Attraktivität des Wehrdienstes greifen nur langsam. Damit ist das Bewerberaufkommen insgesamt nicht ausreichend hoch. Zudem
befinden wir uns beim Nachwuchs in direkter Konkurrenz mit der freien Wirtschaft“, stellte Fiolka fest. Dem scheidenden Kompaniechef Krämer bescheinigte Fiolka das Ausbildungsprogramm angepasst, optimiert und kreativ gestaltet zu haben.
Historische Bürgerwehr hält Kontakt zu Soldaten
Bürgermeister Thomas Groll lobte das ausgesprochen gute Verhältnis, das sich mit der Übernahme der Patenschaft im Juni 2009 zwischen der Kommune und der 6. Kompanie entwickelt habe. Einen wesentlichen Beitrag dazu leiste die historische Bürgerwehr, die auch neben den offiziellen Terminen den Kontakt zu den Soldaten aufrecht halte. „Neuer Chef für die Kompanie“ weiterlesen

Das Licht bleibt an, und trotzdem spart die Stadt

Neustädter wollen die Straßenbeleuchtung überarbeiten
Rund 1 100 Laternen sorgen in Neustadt und den Stadtteilen nachts für Licht. Die Stadt will diese nun so umrüsten, dass sie jährlich 20 000 Euro spart. Ein Abschalten steht nicht mehr zur Diskussion.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Nachts die Lampen auszuknipsen steht außer Frage – leidvoll musste Thomas Groll dies lernen. Doch das Thema Beleuchtung ließ dem Bürgermeister keine Ruhe. Nun legte er der Stadtverordnetenversammlung ein Konzept vor, wie die Stadt jährlich weniger Strom verbrauchen und somit 20 000 Euro jährlich sparen kann.
Von den 1 100 Leuchten will Groll 560 auf LED-Technik umrüsten. Natürlich hat er auch ein entsprechendes Förderprogramm gefunden: Das Bundesministerium für Umwelt, Energie und Reaktorsicherheit fördert 25 Prozent der Investitionen für Leuchten, bei denen durch Sanierung mindestens 60 Prozent Energie gespart wird. 290 Leuchten erfüllen diese Förderkritierien, betont Groll.
Rund 156 000 Euro kostet der Austausch der Leuchtmittel bei 290 Laternen – 117 000 Euro müsste die Stadt tragen, falls sie Fördermittel erhält. Der Stromverbrauch würde um 17 000 Kilowattstunden von 90 000 auf 73 000 Kilowattstunden sinken.
Außerdem will die Stadt rund 70 „dekorative“ Lampen, die vorrangig in der Altstadt stehen, auf den energieeffizienteren Betrieb mit Kompaktstofflampen umrüsten. Sie müsste ein „Vorschaltgerät“ sowie das Leuchtmittel austauschen. 9 000 Euro würde dieser Part kosten. „Das Licht bleibt an, und trotzdem spart die Stadt“ weiterlesen

Kosten für das Schwimmen und Zocken steigen

Stadtverordnete trafen zahlreiche Entscheidungen Eigener Rechnungsprüfer bleibt weiterhin Thema
Einigkeit war am Montag Trumpf: Die Stadtverordneten fällten alle Entscheidungen einstimmig und kommentarlos.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Das Zocken, der Platz auf Krammärkten und der Eintritt in die Schwimmbäder werden teurer, ein Förderbescheid geht zurück und das Mengsberger Hallenbad bekommt neue Duschen. Dies waren die wichtigsten Entscheidungen, die Neustadts Stadtverordnete am Montag trafen.
Doch der Reihe nach:
Die CDU monierte, dass zum Beispiel in Eichendorff- und Bismarckstraße einige Straßenschilder schlecht lesbar seien, weil sie verschmutzt oder von Ästen und Büschen verdeckt seien. Bürgermeister Thomas Groll entgegnete, die Stadt erneuere jährlich einige Schilder – die Ortsvorsteher sollten Vorschläge einreichen, wo dies sinnvoll sei. Den Bauhof aussenden, um Schilder freizuschneiden, will er indes nicht: Bürger sollten ihren Pflichten nach- und nicht mit dem Nichtstun durchkommen. Erneut die CDU reichte einen Antrag ein mit dem Ziel, in der Männer- und der Frauendusche des Mengsberger Hallenbades eine bewegliche Brause einzubauen, um Kleinkinder vernünftig abduschen zu können. Der Förderverein werde die Kosten in Höhe von 300 Euro tragen, teilte Groll mit. Der Bauhof übernehme die Arbeiten. Außerdem werde der Verein auch noch einen Mangel beseitigen und auch in der Umkleide der Männer einen Wickeltisch aufstellen. „Kosten für das Schwimmen und Zocken steigen“ weiterlesen

Stadt widersetzt sich der „Goldgräberstimmung"

Neustadt lässt vier Flächen auf Windenergiepotenzial prüfen
Bis zu 170 Windräder könnten laut Windpotenzialkarte des Regierungspräsidiums in Neustadt stehen – eine Zahl, die für die Stadt fernab der Realität ist.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Im Kälbacher Holz, im Momberger und im Mengsberger Wald sowie auf einer Fläche Richtung Arnshain sieht das Regierungspräsidium gutes Potenzial für den Gewinn von Energie aus Windkraft. Außerdem noch in der Dick – allerdings ist dies FFH-Gebiet. „Wir müssen sehr vorsichtig mit der Studie des Regierungspräsidiums umgehen“, kommentiert Thomas Groll. Nicht alle Vorschläge seien sinnvoll, ergänzt der Bürgermeister mit Verweis auf den Vorschlag zur Dick. Dennoch will die Stadt die anderen erwähnten Standorte vom Regierungspräsidium noch einmal prüfen beziehungsweise „vertiefend betrachten“ lassen. Klar scheint, dass sie gemeinsam mit der Stadt Stadtallendorf Windräder zwischen Neustadt und der „jungen Stadt im Grünen“ errichten will. Außerdem gibt es für ein solches Projekt auch Kontakt zur Stadt Kirtorf.
15 000 Euro hat der Magistrat in diesem Jahr für Gutachten zur Windenergie in den Haushalt eingestellt. „Bei der Windkraft herrscht Goldgräberstimmung“, betont Groll. Überstürzen will die Stadt aber nichts, sondern das Projekt in kleinen Schritten angehen. Entsprechend könne sie auch noch keine „Bürger mitnehmen“, wie sie es für die Umsetzung vorsehe.
Rund fünf Millionen Euro kostet ein Windrad. „Wir denken über Möglichkeiten der Finanzierung nach. Dabei müssen wir offen für Ideen sein“, sagt Groll. Er habe bereits Gespräche mit Banken über verschiedene Modelle geführt – aber auch die neu gegründete Netzgesellschaft Herrenwald sei natürlich als möglicher Partner für das Windenergieprojekt nicht von vornherein ausgeschlossen. „Stadt widersetzt sich der „Goldgräberstimmung"“ weiterlesen

Fördermittel – mit Dank zurück

Stadt Neustadt will Sorgenkind nicht energetisch sanieren
Die energetische Sanierung des Hauses der Begegnung scheint für die Stadt Neustadt außer Frage zu stehen. Bürgermeister Thomas Groll will nun im Büßergewand nach Wiesbaden pilgern.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Am liebsten würden Neustadts Stadtverordneten nur den großen Saal, die Theke und die Toiletten des Hauses der Begegnung erhalten und auf den Rest des Gebäudes verzichten. Zu groß sind die Defizite, zu teuer die Kosten für eine Sanierung. „Ganz so einfach ist das leider nicht“, stellte Bürgermeister Thomas Groll nun fest.
Das Stadtoberhaupt hatte mit den Experten vom Kreisbauamt über das Nutzungskonzept, den Brandschutz und die Fluchtwege gesprochen und erfahren: Zwischen Restaurant, Terrasse, großem Saal besteht sowohl bei den Fluchtwegen als auch beim Brandschutz ein Zusammenhang – was eine Unterteilung beziehungsweise Abtrennung erschwert.
Vom TÜV erfuhr der Bürgermeister, dass der Blitzschutz des Hauses „nicht optimal“ sei. Die Stadt müsse nicht nur einen Brandschutzgutachter sondern auch einen Elektroplaner um ihre Einschätzungen bitten: „Wir müssen erfahren, was unabdingbar ist“, erklärte Groll. Des Weiteren seien Reparaturen am Dach unumgänglich, und es gebe „viele Unbekannte“: Zum Beispiel sei der Heizkessel 18 Jahre alt, und die Eingangstür befinde sich in desolatem Zustand. „Auch wenn wir nur den großen Saal betreiben – wir kommen nicht umhin, Geld zu investieren“, sagte Groll – große Summen sollten dies aber nicht sein.
Entsprechend schlägt der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung am Montag vor, den Förderbescheid über 350 000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm zurückzugeben. Die energetische Sanierung für 750 000 Euro komme schließlich nicht in Frage – eine Komplettsanierung würde mehr als drei Millionen Euro schlucken. Es sei unumgänglich auf Stückwerk zu setzen: „Wir leben dann natürlich von Pfütze zu Pfütze.“ „Fördermittel – mit Dank zurück“ weiterlesen

270 000 Euro für das gemeinsame Netz

Städte und Eon billigten Planungen
Stadtallendorf. Eine der letzten Amtshandlungen von Manfred Vollmer als Bürgermeister war am vergangenen Dienstag eine Gesellschafterversammlung. Erstmals kamen die Gesellschafter der Netzgesellschaft Herrenwald zusammen. Diese Gesellschaft, die am 1. Januar ihren Betrieb aufnahm, hat den Netzbetrieb der beiden Ostkreis-Städte Stadtallendorf und Neustadt gemeinsam mit Eon-Mitte übernommen.
Bei jener Gesellschafterversammlung wurde der Betriebsplan für das laufende Jahr verabschiedet. Er sieht Investitionen in Höhe von 270 000 Euro in die Stromnetze der beiden Städte vor.
Die Auswirkungen dieses Wirtschaftsplanes werden von den beiden Bürgermeistern der Städte sehr positiv bewertet. So sei es gemeinsam mit dem Partner Eon-Mitte gelungen, eine Planung mit leichten Überschüssen auf den Weg zu bringen. Eon-Mitte betreibt die technische Unterhaltung des Netzes.
Als besonders wichtig sehen die Städte aber die Einrichtung eines Geschäftsstandortes in Stadtallendorf an, da so für die Bürgerinnen und Bürger ein „Ansprechpartner“ direkt vor Ort ist. Eon hatte sich dazu auch während des Vergabeverfahrens verpflichtet.
Laut Freddy Greib, Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung, werden derzeit Standorte geprüft. Es wird ein Technikcenter entstehen, von dem aus das Netz gewartet wird. Auch Beratungen sollen dort möglich sein. „Ich rechne damit, dass das Center in diesem Jahr eröffnet“, sagte Greib auf Anfrage dieser Zeitung.

Landwirte sollen die Wassermassen aufhalten

Veränderungen sollen der Stadt die Rückhaltebecken ersparen
Mindestens vier Millionen Euro müsste die Stadt Neustadt für einen optimalen Hochwasserschutz ausgeben – in Zeiten klammer Kassen kommt das für Kommunalpolitiker nicht infrage.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Strukturelle Veränderungen auf den Feldern, Schlammfänger und acht Regenrückhaltebecken – all das zusammen würde Neustadt optimal vor aus Starkregen resultierendem Hochwasser schützen. Umgesetzt werden diese von Diplom-Ingenieur Wolfgang Strähle und dem Ingenieurbüro für Umwelttechnik und Bauwesen entwickelten Vorschläge in ihrer Gesamtheit jedoch nie. Das stellte Bürgermeister Thomas Groll schon im Vorfeld der Präsentation des Gutachtens klar. Der Grund ist einfach: Vier Millionen Euro müsste die Stadt mindestens zahlen, und über solche Summen verfügt sie schlicht nicht.
Strähle hatte das in den vergangenen zwei Jahren alleine fünfmal betroffene Gebiet rund um die Innenstadt genauestens begutachtet, Luftbilder ausgewertet und Zahlen analysiert. Am 5. Juni 2011 waren zum Beispiel 20 bis 69 Liter innerhalb von 30 Minuten pro Quadratmeter heruntergekommen – solch enorme Mengen regnet es nur seltener als alle 100 Jahre herab. Auf die Statistik und das Glück will sich die Stadt aber nicht verlassen, stellte Groll klar.
Die Kanäle sind auf solche Wassermassen nicht ausgelegt: Der Kanal in der Momberger Straße kann zum Beispiel 10 Liter pro Sekunde ableiten, müsste bei einem Unwetter wie am 5. Juni 410 Liter pro Sekunde ableiten. Solche Dimensionen seien bei den Kanälen natürlich nicht sinnvoll, erklärte Strähle. Viel eher würde sich ein Rückhaltebecken anbieten, in das das Wasser eingeleitet und anschließend gedrosselt abgegeben wird.
Acht dieser Rückhaltebecken wären für den optimalen Schutz notwendig. Die Kosten wären von den Wassermassen, den Kanälen und den Feldern abhängig und würden zwischen mehr als 100 000 Euro und weit über einer Millionen Euro variieren. „Landwirte sollen die Wassermassen aufhalten“ weiterlesen

Jugend sagt, wo sie der Schuh drückt

Fünft- bis Neuntklässler fungieren während des ersten Jugendgipfels als Experten für ihre Heimatstadt
Woran fehlt es der Jugend? Offen, ehrlich und nicht beschönigt – so müssen die Antworten sein, damit Jugendpflege und Stadt Änderungen auf den Weg bringen können.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Wer kennt die Mangel im Angebot für Jugendliche besser als die Jugendlichen selbst? Niemand. Um die Defizite zu finden und – wenn möglich – zu beheben, initiieren acht Mitarbeiter des für die Jugendpflege zuständigen Vereins . zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit (bsj) mit Unterstützung der Stadt am Mittwoch, 14. März, den ersten Neustädter Jugendgipfel.
„Unser Ziel ist eine Sozialraumanalyse der Experten -also der Jugendlichen“, erklärt Stadtjugendpfleger Sebastian Habura. Jeweils 15 Schüler aus den Jahrgängen 6 bis 9 der Martin-von-Tours-Schule sollen an dem geplanten Jugendgipfel teilnehmen. „Am besten wäre es wenn aus jeder Gruppe jemand dabei ist, damit alle Interessen vertreten werden“, betont Haburas Kollegin Anika Leineweber.
An ihrem „großen Tag“ sollen sich die Jugendlichen zunächst während eines „Stationslaufs“ zu den Feldern „Mobilität“, „gute und schlechte Orte“, „Angebote der Jugendarbeit“ sowie „Freizeitangebote und -beschäftigungen“ äußern. „Dann können wir uns ein Bild davon machen, was die verschiedenen Altersstufen bewegt, wie sie die Themen wahrnehmen und was ihnen fehlt“, erklärt Leineweber. „So werden wir auf Missstände aufmerksam gemacht und erfahren wo es fehlt – aber auch, was gut ist oder sich verbessert hat“, ergänzt Habura.
Bei der Mobilität sei zum Beispiel interessant wie Jugendliche Angebote erreichen können – beziehungsweise, ob dies überhaupt der Fall ist, oder ob .sie aufgrund fehlender Mobilität die Angebote erst gar nicht wahrnehmen können.-In der zweiten Phase des Jugendgipfels, der „Visionsphase“, soll der Nachwuchs erläutern wie er sich Angebote vorstellt, Verbesserungs- oder Veränderungsvorschläge machen und Ziele vorgeben. „Jugend sagt, wo sie der Schuh drückt“ weiterlesen

Verbundenheit mit der Bundeswehr bleibt groß

Zahlreiche Neustädter verfolgten feierliches Gelöbnis
120 Rekruten aus Stadtallendorf und Schwarzenborn bekräftigten gestern in Neustadt auf, dem Festplatz während eines feierlichen Gelöbnisses den Willen, ihrem Vaterland zu dienen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Rekruten hätten einen weitaus einfacheren Werdegang einschlagen können -Oberstleutnant Jan-Peter Fiolka zollte gestern den Soldaten seinen Respekt für ihre Berufswahl. Nicht jeder Bürger sei bereit, für ihre körperliche Fitness zu sorgen, bei Wind und Wetter in den Einsatz zu gehen oder die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Fiolka gab indes zu, die Bundeswehr habe nicht so viel Nachwuchs wie benötigt. Bürgermeister Thomas Groll schloss sich den lobenden Worten des Oberstleutnants während des feierlichen Gelöbnisses der Patenschaftskompanie – der 6. Kompanie des Luftlandefernmeldebataillons Division Spezielle Operationen „Hessischer Löwe“ aus Stadtallendorf, sowie des Jägerregiments 1 aus Schwarzenborn an.
Nach seinem‘ Bekenntnis zu den Streitkräften warb er bei den Soldaten dafür, sich in die Gesellschaft zu integrieren, schließlich seien sie ein Teil der Region. Er bedauerte zwar, dass die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne bald nicht mehr für militärische Zwecke genutzt wird, „gleichwohl wird die Stadt immer mit der Bundeswehr verbunden sein“.
Dies bewiesen Neustadts Bürger auch: Mehrere hunderte Besucher säumten den Festplatz und bedachten insbesondere die Zwischenspiele des Heeresmusikkorps 2 immer wieder mit ausgiebigem Beifall, zum Beispiel den preußischen Präsentiermarsch, zu dem Fiolka und Groll die Front abschritten.
Funker David Faust widmete sich im Namen der Rekruten vornehmlich dem Teamgeist, den sie in den bisherigen zwei Monaten Ausbildung gelernt hätten und nie wieder vergessen würden. Anschließend folgte die Vereidigung der Soldaten auf Zeit (ab 24 Monaten Dienstzeit) beziehungsweise das Gelöbnis der freiwillig Dienenden.

Neustädter Mitteilungsblatt

Deutsches Institut für Urbanistik befasst sich mit Konversionsprojekt

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) befasst sich derzeit im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienmanagement (BImA) mit verschiedenen Konversionsprojekten nach Aufgabe der militärischen Nutzungen im Bundesgebiet.
Ein besonderer Schwerpunkt hierbei liegt auf der Lösung von Umweltbelangen. Das Difu ist das größte kommunalwissenschaftliche Institut in Deutschland und wird als Gemeinschaftseinrichtung durch den Bund, das Land Berlin und mehr als 100 deutsche Städte, Regional- und Umlandverbände sowie Planungsgemeinschaften getragen. Das gemeinnützige und unabhängige Institut untersucht in Forschungsfragen kommunalpolitische Fragestellungen und Forschungsthemen, erarbeitet Empfehlungen und Grundlagen für die Arbeit der kommunalen Verwaltungen und Kommunalpolitik. Zu den sechs ausgewählten Konversionsstandorten gehören u. a. Dortmund und Hannover aber auch kleinere, ländlich geprägte Kommunen, darunter Neustadt (Hessen).
Kürzlich waren die Mitarbeiterinnen des Difu Daniela Michalski und Viola Schulze Dieckhoff vor Ort, um sich in Gesprächen mit dem seinerzeit beauftragten Umweltplanungsbüro Berlin, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Bürgermeister Thomas Groll und der Leiter des Fachbereiches III – Bauen, Planen & Umwelt, Thomas Dickhaut, über die Entwicklung der Konversionsmaßnahme Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne zu informieren.
Bürgermeister Groll freute sich darüber, dass das örtliche Projekt zu den „bestpractice“-Vorhaben seitens der BImA gezählt wird, habe sich doch auch die Kommune hier entsprechend eingebracht. Dies gelte sowohl für die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung als auch für die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat, die seinerzeit in rascher Folge die notwendigen Beschlüsse gefasst hätten.