Radfahren für die Umwelt

Vom 30. August bis zum 19. September findet die Aktion „Stadtradeln für ein gutes Klima“ statt
Neustadt. Die Stadt Neustadt nimmt auch in diesem Jahr wieder vom 30. August bis zum 19. September an der weltweiten Aktion „Stadtradeln für ein gutes Klima“ teil, zu der sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf bereits angemeldet hat. Dabei spielt nicht nur der sportliche Aspekt eine Rolle. Durch die Teilnahme können alle Teilnehmenden einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ein Zeichen für Radförderung in der Junker-Hansen-Stadt setzen und Spaß am Fahrradfahren haben, wie Bürgermeister Thomas Groll meint.

Jeder zurückgelegte Kilometer zählt

Nach den Worten des Ersten Stadtrats Wolfram Ellenberg, der das Stadtradeln auch in diesem Jahr organisiert, können alle, die in Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel leben, arbeiten, eine Schule besuchen oder in einem Verein Mitglied sind, mitmachen.

Jeder zurückgelegte Kilometer zählt. Gemeinsam mit den Magistratsmitgliedern Andrea Bauscher und Walter Schmitt rufen der Bürgermeister und der Erste Stadtrat Interessierte auf, am diesjährigen Stadtradeln teilzunehmen. Sie seien sich sicher, dass viele örtliche Radfahrerinnen und Radfahrer auch diesmal wieder mit dabei sind.

Die Anmeldung ist über die Homepage www.stadtradeln.de/neustadt-hessenanmelden/
registrieren möglich.

Neustädter Mitteilungsblatt

HESSENKASSE zahlt sich für Neustadts Bürgerinnen und Bürger weiter aus
Staatssekretär Dr. Heck übergibt Investitionsbescheide

Dr. Stefan Heck, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport hat der Stadt Neustadt (Hessen) am 28. Juli 2021 vier Förderzusagen für Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von insgesamt rund 290.000 Euro aus dem Investitionsprogramm HESSENKASSE übergeben. Im Historischen Rathaus nahm Bürgermeister Thomas Groll diese im Beisein von Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg entgegen.
Wie der Staatssekretär betonte, unterstütze die Hessische Landesregierung damit wichtige Maßnahmen vor Ort.
„Die Teilnahme an der Hessenkasse zahlt sich für die Bürgerinnen und Bürger von Neustadt aus. Mit Unterstützung der Landesregierung kann die Kommune erneut in verschiedene Infrastrukturprojekte investieren“, betonte Staatssekretär Dr. Stefan Heck.
Im Einzelnen werden vier Maßnahmen in Neustadt gefördert, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen:
Erneuerung des Fuhrparks vom Bauhof Neustadt mit der Anschaffung eines VW-Caddy, eines Elektrofahrzeugs, eines Großflächenmähers, einem Radlager sowie einem Anhänger für den Traktor (200.000 Euro).
Austausch der Heizungsanlage im DGH Momberg (36.000 Euro) Anschaffung von Möbeln für das Multifunktionale Haus Momberg (27.000 Euro) und Sanierung des Büros des Betriebsamtes im Rathausnebengebäude (23.000 Euro).
Bürgermeister Thomas Groll lobte die Hessenkasse als bundesweit einmaliges Förderprogramm, das vom leider verstorbenen hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer seinerzeit initiiert worden sei.
Die Stadt Neustadt könne Förderzusagen von insgesamt 2,475 Mio. Euro bis Ende 2024 erwarten. Hinzu kommt ein Eigenanteil von 275.000 Euro.
„Wir werden diese Mittel in verschiedene Infrastrukturvorhaben in der Kernstadt und den Stadtteilen investieren. In Speckswinkel geht es beispielsweise um den anstehenden Umbau des Feuerwehrhauses, in Mengsberg um die Sanierung der Trauerhalle und in Momberg neben Möbeln für das Multifunktionale Haus ebenfalls um die Trauerhalle. In der Kernstadt geht es um Sanierungsmaßnahmen im Rathaus, den Bauhof in einem Teil der ehemaligen Ernst-Mo- ritz-Arndt-Kaseme oder das Freibad“, so Thomas Groll. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Von Fördermitteln und einer Anhängerkupplung

Während einer Hessenkasse-Bescheidübergabe bekommt auch der Bürgerverein eine Zusage
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Übergabe von Fördermitteln beziehungsweise der entsprechenden Bescheide sind in Neustadt in den vergangenen Jahren häufig stattfindende und stets gern gesehene Termine – aber immer wieder auch etwas Besonderes. Als Staatssekretär Dr. Stefan Heck Förderzusagen aus der Hessenkasse in Höhe von 285 000 Euro an Thomas Groll, seines Zeichens ein Parteikollege, übergab, sprach dieser in der dritten Form über sich und erklärte: „Die Hessenkasse ist ein Programm so ganz nach Sinn und Herz des hiesigen Bürgermeisters.“ Eigentlich wollte er diesen Gedanken noch ein wenig ausführen, doch der Überbringer konnte sich ein herzliches Lachen an dieser Stelle ebenso wenig verkneifen wie den Hinweis: „Das gilt doch eigentlich für alle Förderprogramme!?“

Die Stimmung war locker und gelöst – und so animierte Groll dann auch noch Dieter Trümpert, den Vorsitzenden des Bürgervereins, eine Bitte an den Staatssekretär zu richten: Angesichts der zahlreichen Bescheidübergaben, die Heck in diesem Sommer im Terminkalender stehen habe, seien die Kassen des Landes ja offenbar gut gefüllt und weit geöffnet, ergänzte Groll. Was den Politiker aus Wiesbaden zum Hinweis brachte, dass der Schein träge: Aufgrund der Pandemie sei fast anderthalb Jahre lang keine Öffentlichkeitsarbeit möglich gewesen, das gelte es dieser Tage nachzuholen. „Von Fördermitteln und einer Anhängerkupplung“ weiterlesen

Auf den Blickwinkel kommt es an

Das Neustädter Straßenmalerfestival kehrt zurück / Nur Profis am Start
Von Michael Rinde
Neustadt. Enten und Tiger vertragen sich eigentlich nicht. Im Zweifel dürfte sich die Ente rechtzeitig in die Lüfte erheben. So lebensecht ist es auch auf dem neuesten Werk von Nikolaj Arndt direkt am Neustädter Bürgerpark zu sehen. Dort schwingt sich die eine Ente in die Höhe, während sich der Tiger mit entsprechendem Blick nähert.

Wer von der Seite schaut, erkennt das Werk von Nikolaj Arndt nicht ganz als das, was es eigentlich ist. Ein hervorragendes, facettenreiches 3-D-Bild. Arndt ist unter anderem 3-D-Straßenmaler, der zu Neustadt von jeher eine besondere Beziehung hat. Er hat nicht nur dort gelebt. Im Jahr 2010 kam er mit der Straßenmalerei in Neustadt erstmals in Kontakt, beim ersten Straßenmalerfestival in der Junker-Hansen-Stadt. Dort war er eingeladen und gleich begeistert. Inzwischen lebt der Künstler in Marburg. Doch in normalen Zeiten jenseits der Pandemie ist er mitunter weltweit unterwegs, um auf Straßen und Plätzen zu malen.

Feine Striche am Tigerschwanz

Drei Tage arbeitete er jeweils mehrere Stunden an der Darstellung mit Enten und Tigern. „Der zweite Tag ist der wichtigste für mich, dann geht es um die Feinarbeit“, erklärt Arndt, während er wieder einmal ein Detail kritisch unter die Lupe nimmt. Dieses Mal geht es um Konturen am weiten Schwanz des Tigers. Einige Augenblicke und wenige gezielte Pinselstriche in verschiedenen Farben später wirkt der Schwanz noch buschiger – wenn der Beobachter aus dem richtigen Winkel auf das Werk schaut. „3 D ist immer ein Spiel mit der Perspektive, von ihr hängt alles ab“, erklärt der Künstler. Er ist an jenem Tag nicht allein am Rand des Bürgerparks. Kinder spielen in der Nähe, direkt an dem kleinen fahrenden Café, der „Wandelbar“, sitzen ältere Neustädter und beobachten, wie das Werk entsteht. Eine bessere Werbung für das nahende Straßenmalerfestival gibt es wohl kaum. Arndt ist während des Festivals im Urlaub, deshalb engagiert er sich vorab, auch um auf das Festival aufmerksam zu machen. „Auf den Blickwinkel kommt es an“ weiterlesen

Kompromiss bringt Sicherheit für Radler

Städte und Projektgesellschaft einigen sich über Radwegumleitung für A-49-Baustelle
Von Michael Rinde
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Neustadt. Seit zwei Wochen ist der Deutschland-Radweg D4 aufgrund der Autobahn-49-Baustelle bereits gekappt. Der Fernradweg führt über Treysa, berührt Momberg bis Neustadt (die OP berichtete). Offizielle Umleitungsstrecke ist unter anderem die Kreisstraße 17 von Momberg bis Neustadt. Das hatte die Städte Schwalmstadt und Neustadt auf den Plan gerufen. Beide wollten diese Wegeführung auf keinen Fall akzeptieren. Sie ist stärker genutzt denn je, dort fahren derzeit auch die Baustellen-Lkw, die Erdaushub zum Baggersee Niederwald transportieren.

Endgültige Lösung wird später geprüft

Jetzt gibt es frohe Kunde für alle Radfahrer: Die verhärteten Fronten zwischen den beiden Städten auf der einen Seite und der Projektgesellschaft Deges auf der anderen sind aufgebrochen worden. Es gibt in etwa sechs Wochen eine andere Umleitungsroute durch die Gemarkung Frauenrodt von Wiera bis Neustadt auf einem vorhandenem Wirtschaftsweg. Deges ist als Projektgesellschaft für alle Bauvorbereitungen zuständig. Bisher hat Deges eine Asphaltierung der etwa 1,6 Kilometer langen Wegstrecke abgelehnt und auf vorhandene Umleitungen verwiesen. In einer großen Runde, zu der der heimische Bundestagsabgeordnete Sören Bartol eingeladen hatte und an der auch Landrätin Kirsten Fründt und Landrat Winfried Becker (Schwalm-Eder-Kreis) sowie Vertreter der Bundeswehr und die Bürgermeister Thomas Groll und Stefan Pinhard (Schwalmstadt) teilnahmen, wurde der entscheidende Kompromiss gefunden. Deges hat sich demnach bereiterklärt, den Wirtschaftsweg mit einer wassergebundenen Decke zu befestigen. Sprich: Der Weg wird nicht asphaltiert, aber so befestigt, dass er fahrradtauglich wird.

Ein Blick auf den aktuellen Zustand zeigt, dass das unbedingt nötig ist. Der Wirtschaftsweg ist derzeit mit tiefen Furchen von den landwirtschaftlichen Maschinen geprägt, Radfahrer könnten ihn wenn überhaupt nur mit großen Schwierigkeiten und unter Risiken nutzen. Das soll sich jetzt ändern, wie die Beteiligten des Kompromisses mitteilten. „Kompromiss bringt Sicherheit für Radler“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Staatsministerin Angela Dorn besuchte Junker-Hansen-Turm

Auf ihrer diesjährigen Sommertour besucht Hessens Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn in diesen Wochen im gesamten Bundesland kleine und große Kulturprojekte, jahrhundertealte Bauwerke, ehrenamtliche Vereine, Projekte zur Kulturvermittlung und freie Künstlerinnen und Künstler sowie Musikfestivals.
Am 2. August führte der Weg der Staatsministerin nach Neustadt zum Junker-Hansen-Turm. Dorn, die mit ihrer Familie in Marburg lebt, freute sich sehr auf diesen Besuch, hatte sie das Wahrzeichen der Kommune doch bisher nur von außen bewundert. Der Turm, im Besitz des Landes Hessen und in Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten befindlich, wurde in den Jahren 20f9-2021 mit knapp einer Million Euro aus dem Landesprogramm „Erhalt Historisches Erbe“ finanziert.
„Der Junker-Hansen-Turm ist ein herausragendes Kulturdenkmal, denn während in der frühen Neuzeit viele solcher Rondelle oder Geschütztürme die Landschaft prägten, ist er als einziger in der Region erhalten, und das mit 90 Prozent der Bausubstanz“, erklärte Ministerin Dorn bei ihrem Besuch. „Zugleich hält der Junker-Hansen-Turm den Weltrekord als größter erhaltener Fachwerkrundbau der Welt. Während sein Fachwerkaufbau noch an mittelalterliche Burgen erinnert, schützt sein steinerner Unterbau mit mehr als drei Meter dicken Wänden bereits vor den Feuerwaffen der Neuzeit.
Er erinnert damit auch daran, dass wir in Deutschland seit mehr als 75 Jahren einen Frieden genießen, wie ihn die Menschen des Mittelalters und die der Neuzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nur sehr selten erleben durften. Auch deshalb ist es wichtig, Zeugnisse der Geschichte wie den Junker-Hansen-Turm zu erhalten – und das herrliche Fachwerk ist auch ein ästhetischer Genuss.“ „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Startschuss für mehr Klimaschutz

Vier Städte wollen gemeinsam einen Experten anstellen / Individuelle Konzepte kommen
Von Michael Rinde
Ostkreis. Vier Städte wollen in Sachen Klimaschutz gemeinsam weiter vorankommen und setzen dabei auch auf externe Fachkenntnisse: Amöneburg, Neustadt, Kirchhain und Rauschenberg planen, einen Klimaschutzmanager zu beschäftigen. Damit sie in den Genuss von Fördergeldern für diese Stelle kommen und um eine sachliche Grundlage zu erhalten, geben sie zunächst Klimaschutzkonzepte in Auftrag.

Jede der vier Städte erhält ein solches Konzept. Darin wird es um die CO2-Bilanz, die Klimaschutzpotenziale bei der jeweiligen Stadt, aber eben auch konkrete Vorschläge gehen.

Die Konzepte müssen individuell ausfallen. Schließlich haben die vier Städte in der Vergangenheit schon selbst Engagement in Sachen Klimaschutz gezeigt oder sich für die Energiewende engagiert. Rauschenberg ist etwa Bioenergiestadt, die übrigen Kommunen haben gerade bei diesem Punkt auch bereits viel Engagement gezeigt, zum Beispiel bei der Windenergie. Aber es gibt eben auch Unterschiede in den Strukturen, um so wichtiger ist das maßgeschneiderte Konzept.

Ein Experte für 35000 Einwohner

Zusammengerechnet geht es um 35 000 Einwohner, die in den vier Städten leben. „Damit haben wir die richtige Größe für eine solche gemeinsame hauptamtliche Stelle“, sagt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll mit Blick auf den Klimamanager. Er soll nicht nur Konzepte ausarbeiten und umsetzen, er soll dabei auch die Fördermöglichkeiten ausloten. Bei keinem Feld sei die Förderlandschaft derart kompliziert wie bei Klimaschutzprojekten, merkt Groll an. Darauf verweist auch Rauschenbergs Bürgermeister Michael Emmerich. „Bei allen Projekten ist die Förderkulisse ein großes Thema, wir können dort gar nicht mehr den Überblick besitzen“, sagt er. Und ohne Fördergeld, auch das ist klar, droht manches Vorhaben im Sinne des Klimaschutzes schwierig zu werden. „Gerade für Kommunen mit angespannter Haushaltslage sind Fördergelder wichtig“, unterstreicht Emmerich. „Startschuss für mehr Klimaschutz“ weiterlesen

1,2 Millionen Euro fließen in Sanierungsarbeiten / An Waldschule Neustadt werden etwa Decken und Fenster erneuert

Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Einmal mehr nutzt der Landkreis Marburg-Biedenkopf die Sommerferien, um an Schulen insgesamt 40 Bauprojekte umzusetzen – Vorteil in diesem Jahr: Schon während des Lockdowns waren kleinere Arbeiten möglich gewesen. Die Investitionen belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. „Wenn es an anderen Stellen in der Verwaltung ruhiger wird, dann legt Gerrit Schöneberger mit seinem Team erst richtig los“, sagte Marian Zachow, Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent, als er gemeinsam mit dem Fachdienstleiter für technisches Gebäudemanagement und Joachim Debus, der für die Schule im Ostkreis zuständig ist, den Arbeitsfortgang an der Waldschule in Neustadt unter die Lupe nahm.

Dort fließen 50 000 Euro in die Erneuerung der Fenster in einem Musikraum, zudem werden für 20 000 Euro Klassenräume saniert. Im vergangenen Jahr sei es bereits unter anderem mit der Erneuerung des Dachs und von Decken in Klassenräumen (für insgesamt rund 260 000 Euro) losgegangen, berichtete Debus. Die neuen Decken sorgten für mehr Schallschutz, zudem werde in diesem Zug auch die Beleuchtung erneuert.

Waldschul-Leiterin Sandra Claar würdigte während des Termins das Engagement des Kreises, betonte aber auch, dass zuvor fast 20 Jahre lang nichts passiert sei. Außerdem wünschte sie sich im Gespräch mit dem Schuldezernenten, dass es in der Verwaltung des Kreises bessere Absprachen gebe und insgesamt etwas flüssiger laufe.

Es sei extrem anstrengend, dass sie beispielsweise mit einer Vielzahl von Mitarbeitern habe Kontakt aufnehmen müssen, damit ein Whiteboard installiert werden könne. „Ich weiß nicht, wie viele E-Mails und Anträge ich schreiben musste“, sagte sie, ärgerte sich, mehrfach keine Antwort bekommen zu haben, und betonte: „Das ist total frustrierend.“ Aber auch an anderen Stellen sei es kompliziert: So seien von 260 Waldschülerinnen und -schülern erst 16 mit einem iPad ausgestattet worden: „Dabei haben wie vier Intensivklassen und eine recht schwierige Schülerschaft insgesamt. Wir könnten in vielen Bereichen eine bessere Unterstützung gebrauchen.“

Zachow nahm die Kritik auf und verwies darauf, dass in Neustadt durch das Großprojekt an der Martin-von-Tours-Schule in der Querallee viel zu koordinieren gewesen sei und entsprechend der Fokus vorerst darauf gelegen habe. In Sachen iPads sei der Kreis, der jeden Schüler mit solch einem Gerät ausstatten will, sozusagen von oben herab vorgegangen und eben jetzt erst bei den Grundschulen angekommen. „Ich rate immer zu Hartnäckigkeit“, sagte er in Richtung Claar – die dann noch darauf verwies, dass es vielleicht jetzt, da die Decken geöffnet sind, sinnvoll wäre, die notwendigen Kabel zu verlegen, die für die Digitalisierung notwendig sind.

„Bei den Rasterdecken können wir einzelne Platten herausnehmen und so im Notfall auch im Nachhinein noch Kabel verlegen“, kommentierte Debus, während Zachow auf die geplante Digitalisierung zu sprechen kam. Acht Millionen Euro erhalte der Landkreis vom Bund im Rahmen des Digitalpakts. Ein Vorteil sei, dass durch den Breitbandausbau Glasfaser bis vor die Türen fast jeder Schule im Kreis liege – allerdings hätten an den einzelnen Standorten teilweise die elektrotechnischen Voraussetzungen gefehlt.

Diese seien nun größtenteils geschaffen. Entsprechend ist er guter Dinge, dass bis Ende des ersten Quartals 2022 WLAN in allen Klassenzimmern des Kreises verfügbar ist – einzige Sorgen sind die gut gefüllten Auftragsbücher der Handwerksbetriebe sowie die Materialknappheit, die in den vergangenen Monaten Firmen gequält habe. Und an der Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain stehe noch ein energetisches Sanierprojekt bevor – dort sei eine Verzögerung auch nicht auszuschließen.

Spielplatz und Lernort in einem

Kinder und Erwachsene bauten innerhalb einer Woche den „Honigtopf“ in Neustadt
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Umweltbildung und etwas Unterhaltung – oder eben umgekehrt. Das bietet der neue Spielplatz „Honigtopf“, den Kinder, Eltern, Großeltern und andere Freiwillige mit Unterstützung der Handwerkspädagogen der Alea GmbH in der Neustädter Mozartstraße gebaut haben. Denn zur Anlage, die sich am Thema Bienen und Honig orientiert, gehören auch Bienenstöcke und Infotafeln, die über die Insekten informieren.

Zum fünften Mal setzte die Stadt Neustadt bei der Gestaltung eines Spielplatzes auf Eigenleistung in Verbindung mit einer Kooperation mit Experten – und dieser Ansatz bewährte sich erneut. „Das Konzept des Mitmachens und Einbringens von Klein und Groß ist genau das Richtige. Man hat gesehen, wie Gemeinschaft entsteht“, freut sich Bürgermeister Thomas Groll. Eine These, die zahlreiche Beteiligte untermalten.

So berichtet Sandra Schneider, die sich intensiv in das Projekt eingebracht hatte, dass die für die Organisation eingerichtete WhatsApp-Gruppe bestehen bleiben soll – um auch in Zukunft gemeinsame Aktionen oder Treffen bei Kaffee und Kuchen zu planen.

Der „Honigtopf“ sei nicht nur ein schöner Spielplatz geworden, sondern ein Begegnungstreff mit Tischen und Bänken – von dem sie sich wünscht, dass er vielleicht sogar noch ausgebaut werden könnte. „Hier gab es nie einen Treffpunkt – das hat gefehlt“, erklärt Schneider und betont, viele ihrer Mitmenschen gar nicht gekannt zu haben. „Spielplatz und Lernort in einem“ weiterlesen

Wichtig ist, dass die Kontakte erhalten bleiben

Bischöfin Hofmann und Bischof Gerber informierten sich in der Erstaufnahmeeinrichtung in Neustadt über das Leben in der Einrichtung

Neustadt. Was bedeutet es, in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete zu leben? Und was bedeutet es, dort zu arbeiten? Diese und andere Fragen beschäftigen Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, und Dr. Michael Gerber, Bischof der Diözese Fulda, schon seit geraumer Zeit. Jetzt, wo es die Corona-Lage wieder zulässt, besuchten sie gemeinsam mit Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß (Dezernentin für Diakonie und Ökumene), dem Fuldaer Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) am Standort Neustadt im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

„Die Themen Flucht und Migration beschäftigen die Kirche sehr vielfältig. Immer wieder tauchen Fragen auf. Daher ist es gut, mit eigenen Augen sehen zu können, wie die Menschen hier leben“, sagte Bischöfin Dr. Beate Hofmann. Bischof Dr. Michael Gerber zeigte sich ebenfalls dankbar. „Es geht nichts über einen persönlichen Eindruck“, betonte Regierungspräsident Dr. Ullrich, der sich über das Interesse freute. „Wichtig ist, dass die Kontakte erhalten bleiben“ weiterlesen