Alt und Jung kommen voll auf ihre Kosten

750 Jahre Neustadt: Familiennachmittag im Bürgerpark
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Einen bunten Familiennachmittag nutzten die Neustädterinnen und Neustädter, um nicht nur das 750-jährige Bestehen ihrer Stadt weiterzufeiern, sondern auch, um den für fast eine Million Euro umgestalteten Bürgerpark (die OP berichtete) einzuweihen.

Minigolf-Anlage am Junker-Hansen-Turm

Am Junker-Hansen-Turm hatte der Förderverein der Kita Regenbogen beispielsweise eine Minigolf-Anlage aufgebaut, Werner Mann bot gebrauchte Bücher für den guten Zweck an, Gunter Weber – der Schutzmann vor Ort – informierte über die Arbeit der Polizei und das Happy-Sound-Orchestra spielte. Und das ist noch lange nicht alles, was zum bunten Programm des Festes gehörte. Einen optischen Höhepunkt bildeten rund 60 historische Schlepper. Klaus Grolls Hanomag S217 aus dem Jahr 1961 war ein Anziehungspunkt. „Er läuft und läuft und läuft – wie ein alter Mann“, freute sich der Neustädter Senior, während er mit seinen Gästen fachsimpelte. Gleich fünf Oldtimer (allesamt mit einer Bandsäge fürs Holzmachen ausgestattet) hatte Max Otto Müller mit seiner Familie aufgestellt – unter anderem einen Deutz mit elf PS aus dem Jahr 1950, zu dem früher noch eine Dreschmaschine gehörte. Und den Bürgerpark an sich nahmen die Neustädterinnen und Neustädter natürlich auch noch einmal unter die Lupe. „Da ist viel Abwechslung drin und für jeden etwas dabei. Das ist alles ganz wunderbar geworden – ich hoffe nur, dass es auch lange erhalten bleibt“, lobte Edith Gies. Ähnlich sieht es Andre Schulz: „Der Park ist gut gelungen. Er sieht nicht mehr so verkommen aus und ist viel familienfreundlicher“, lobte der junge Vater und freute sich, dass die Stadt zudem derzeit sehr viele Angebote für Familien mache: „Das finde ich gut.“ „Alt und Jung kommen voll auf ihre Kosten“ weiterlesen

Ein enger Schulterschluss

Energieversorger EAM entwickelt für Neustadt Projekte für Energiewende
Von Michael Rinde
Neustadt. Seit ziemlich genau einem Jahr arbeitet Energieversorger EAM mit der Stadt Neustadt an einem Konzept für die Energiewende vor Ort. Es setzt dort an, wo die Untersuchungen für das Klimaschutzkonzept (die OP berichtete) endete. Neustadt ist für den Versorger mit seinem Know-How und seinem Expertenwissen dabei Pilotkommune – sprich, die EAM will mit dem Vorgehen in Neustadt Erfahrungen sammeln und künftig auch anderen Kommunen ihren Service rund um die Energiewende anbieten. Der Vorteil für Neustadt: Die Stadt zahlt nichts für das Expertenwissen und die Konzepterstellung und die weitere Beratung.

Die Initialzündung für diese Zusammenarbeit erfolgte beim Verkauf der Anteile an der Netzgesellschaft Herrenwald, gegen die sich Neustadt zunächst gesträubt hatte. Einen Seitenhieb in Richtung Stadtallendorf konnte sich Bürgermeister Thomas Groll (CDU) denn auch nicht ganz verkneifen, damals wäre ein Schulterschluss sinnvoll gewesen.

Mitarbeiter der EAM stellten den Parlamentariern zentrale Überlegungen für die nächsten Schritte bei der Energiewende vor Ort vor. Dahinter stehen konkrete Projekte. „Viele Kommunen wissen nicht, wie sie dieses Thema lokale Energiewende angehen sollen“, verdeutlichte Markus Hardt von der EAM. Manche könnten sich auch keinen Klimaschutzmanager leisten, auch wenn es eine Förderung gebe. „Ein enger Schulterschluss“ weiterlesen

Kleinod in Neustadts Mitte

Neustadt hat fast eine Million Euro in die Neugestaltung des Bürgerparks gesteckt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Vorsichtig bahnt sich Blu einen Weg durch die Steine, steckt die Schnauze in den Teich des Bürgerparks und fischt ein Stöckchen aus dem kühlen Nass. Die Stadt Neustadt wollte die Wasserfläche in ihrer grünen Lunge erlebbar machen – eigentlich hatte sie dabei vornehmlich Menschen im Sinn, aber dass sie ihr Ziel auch für Tiere erreicht hat, unterstreicht der Welpe nach allen Regeln der Kunst.

Und auch Frauchen Kathrin Spahn aus Speckswinkel ist ganz begeistert: „Ich habe den Park früher schon geliebt. Die Neugestaltung ist toll.“ Neben dem Zugang zum Wasser und einer Plattform, die an den Teich reicht, findet sie besonders die vier neuen Relax-Liegen gut – und den Bücherschrank, den Nicole Zinkowski vom Familienzentrum mit finanzieller Unterstützung aus dem Nachhaltigkeitsfonds des Landkreises in der Nähe des Kultur- und Bürgerzentrums aufgestellt hat.

Das Projekt kostete rund 900 000 Euro

Dort findet sich auch der neue Wasserspielplatz, der mit einem großen Holzschiff gestaltet wurde – aber noch nicht genutzt werden kann, weil die Rasenfläche drumherum noch nicht fertig ist. Das besondere an der Anlage: Die Stadt hat auch kleine Pfade angelegt, damit auch Kinder, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, das Schiff entern und sich mit der Wasserpumpe vergnügen können. „Kleinod in Neustadts Mitte“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Taq der offenen Werktüre bei Felo

Am 9. Juli 2022 beteiligte sich die Felo Werkzeufabrik mit einem „Tag der offenen Werkstüre“ am Stadtjubiläum „Neustadt 750“. Mehrere hundert Interessierte fanden von 10-16 Uhr den Weg in die Industriestraße.
Das Unternehmen habe eine lange Tradition und ehrgeizige Zu­kunftsziele, so Geschäftsführer Andreas Siewert in seiner kurzen Ansprache. Als größter Arbeitgeber in Neustadt beliefere man mit seinen Werkzeugen Kunden in mehr als 85 Län­dern weltweit. „Mit Begeisterung, hohem Fachwissen und außerordentlichem Engagement stellen unsere 150 Mitar­beiter in Neustadt tagtäglich Spitzenwerkzeuge „Made in Germany“ her. Unterstützt werden sie von 50 Kollegen im Schwesterwerk in Eger in Ungarn. Erst 2020 wurde eine neue Produktionshalle zur Erweiterung der Spritzguss­abteilung in Betrieb genommen. Für die nächsten Jahre sind Erweiterungen von 8000 m2 an Produktions- und Verwaltungsflächen am Standort Neustadt geplant. Felo 2035 heißt das Vorhaben bei uns intern. Als starker Part­ner steht uns seit 2008 die WÜRTH-Gruppe mit 80.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 14,4 Mrd. Euro zur Seite“, so Andreas Siewert, der sich ebenso über die große Resonanz freute wie Bürgermeister Thomas Groll. „Mit Interesse nehmen wir Anteil an der Entwicklung von Felo und unterstützen dort, wo wir können. Das Unter­nehmen ist Neustadts größter Arbeitgeber und ein wichti­ger Gewerbesteuerzahler. Gerne sind wir die Hauptstadt der Schraubendreher. Über Jahrzehnte wurde Felo von der Eigentümerfamilie Holland-Letz geführt, nun ist man anerkannter Teil eines internationalen Konzerns. Es ist richtig, dass die Unternehmensleitung engagiert die Zu­kunft im Blick hat und vor Ort investieren möchte“, so Thomas Groll. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Surfen in Lichtgeschwindigkeit

Glasfaser-Verlegungsarbeiten beginnen /
Mengsberg bekommt separate Lösung
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der symbolische Spatenstich ist bereits erfolgt, in den kommenden Tagen geht’s dann auch wirklich mit den Arbeiten los: 12 bis 15 Monate wird es dauern, bis die Deutsche Glasfaser beziehungsweise die von ihr beauftragten Unternehmen ihre schnellen Internetverbindungen bis in die Haushalte im Neustädter Stadtgebiet verlegt haben – oder zumindest in die 43 Prozent, die bisher Interesse an einer Glasfaser-Anbindung bekundet haben. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass mit Beginn der Arbeiten immer noch Haushalte dazukommen. Das geht aber auch, denn wir haben noch ausreichend Reserven – und können notfalls auch nachrüsten“, sagt Marcel Repp, der Projektmanager der Unternehmensgruppe für den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Neben Weimar ist Neustadt im Landkreis Marburg-Biedenkopf eine Modellkommune. Im September hatte ein Vertreter der Deutschen Glasfaser das Projekt vorgestellt, das gemeinsam mit der Stadt und mit Unterstützung der Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH umgesetzt werden soll. Ziel ist es, Glasfaserkabel bis in die Haushalte zu verlegen. Mindestens 40 Prozent der Haushalte müssen mitmachen – eine Marke, die sehr schnell erreicht worden sei, wie Bürgermeister Thomas Groll berichtet. „Surfen in Lichtgeschwindigkeit“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Junker-Hansen-Mittelaltermarkt mit Rekordbesuch
Dörnbergs Recken luden zu Musik Gaukelei und Schaukämpfen

Im Rahmen des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ fand der 4. Junker-Hansen-Mittelaltermarkt am 25. und 26. Juni 2022 zu Füßen des größten Fachwerkrundbaues der Welt statt. Bereits zum dritten Mal traten Dörnbergs Recken mit Michael Vogt an der Spitze als Veranstalter auf. Organisatorisch unterstützt wurden sie dabei von Eckhard Bieker.
Die Veranstalter konnten sich über deutlich mehr Zu­spruch als in der Vergangenheit freuen. Rund 2.500 klei­ne und große Besucher fanden den Weg auf das Markt­gelände. Immer wieder wurden das abwechslungsreiche Angebot an Ständen, das kulturelle Programm und das wunderschöne Ambiente von Turm und Bürgerpark ge­lobt.
In der Innenstadt und auf dem Festplatz fanden die auswärtigen Besucher einen Parkplatz und anhand der Nummernschilder konnte man fest­stellen, dass der Junker-Hansen-Mittelaltermarkt landesweit Resonanz fand. Schön wäre es, wenn noch mehr Neustädter den Weg zu den Rittern und Händlern fänden, denn kein Markt ist wie der andere, das Programm wechselt stets und der Ein­trittspreis ist für eine solche Veranstaltung günstig.
Auch in diesem Jahr gab es eine gelungene Mischung aus Musik, Gaukelei und Schaukämpfen, Die Besucher wurden bestens von „Gauklerpack“, den Papperla Bar­den und der Schaukampfgruppe Frankonier unterhal­ten. Die Ritter von Schloss Berlepsch waren mit ihrem Turnier hoch zu Ross ein Höhepunkt der Veranstaltung. Ihre Verpflichtung wurde möglich dank der Unterstüt­zung der Kommune, die damit das Geschehen aufgrund des Jubiläumsjahres aufwerten wollte. Zurecht erhielten alle Akteure immer wieder „Handgeklapper“ (Beifall).
Auch an die kleinen Ritter und Burgfräulein hatten Dörnbecks Recken gedacht. So gab es u. a. ein Kinder­ritterturnier, Bogenschießen, Kinderschminken oder Rattenwerfen.
Natürlich gab es auch zum Mittelalter passende Speisen und Getränke.
Rund um den Teich hatten über 20 Lagergruppen ihre Zelte aufgebaut und Wohnung bezogen. Rund 100 Per­sonen boten den interessierten Besuchern Einblick in das damalige Leben. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Startschuss für das Ziegelei-Projekt

Neustadts Stadtparlament billigte Aufstellung eines Bebauungsplanes für Neubaugebiet
Von Michael Rinde
Neustadt. Der nächste Schritt ist getan, die Stadtverwaltung kann mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gelände der früheren Ziegelei am Stadtrand von Neustadt beginnen. Das beschloss das Stadtparlament am Montag einstimmig und ohne Aussprache. Wie die OP berichtete, plant das Unternehmen „Salon Süd Immobilien“ aus dem Rhein-Main-Gebiet dort bis zu 15 Wohnhäuser. Wobei jedoch nur etwa ein Hektar der fünf Hektar großen Fläche bebaut werden soll. Der überwiegende Teil ist Naturschutzgebiet und wird nicht angerührt. Die Erschließung soll über die Straße An der Ziegelei und Zur alten Grube erfolgen. Beide werden, so der Gedanke, über eine Querverbindung „zusammengefügt“. Weitere Details sind jetzt Sache der Planer. Das zu bebauende Gelände soll als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden.

Gibt es in naher Zukunft an Neustadts Bahnhof möglicherweise eine Fahrradgarage, in der auch Lastenräder eingestellt werden können? Das werden Magistrat und Stadtverwaltung jetzt prüfen und dem Stadtparlament im Herbst darüber berichten. Die Initiative dafür ging von der Fraktion der Freien Wähler aus, die CDU und die SPD schlossen sich an, sodass es am Ende einen gemeinsamen Antrag gab. Der wurde erwartungsgemäß einstimmig am Montagabend in der Sitzung beschlossen. Bürgermeister Thomas Groll (CDU) berichtete, dass er einen ersten Kontakt mit der Bahn aufgenommen habe. Noch gebe es nichts Vergleichbares im Gebiet des Gießener Bahnhofsmanagement, das auch Neustadts Station betreut. „Startschuss für das Ziegelei-Projekt“ weiterlesen

Ein Mann, ein Amt

Thomas Groll zieht Bilanz nach 15 Jahren als Bürgermeister
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Als Thomas Groll vor 15 Jahren in das Amt des Bürgermeisters gewählt wurde, war die Stadt Neustadt finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Defizitäre Haushalte prägten die Stadtpolitik – und auch in der Stadtverordnetenversammlung herrschte eher ein Gegen- denn ein Miteinander. Auch er habe dazu beigetragen, gibt Groll zu und freut sich, dass es in der Kommunalpolitik zu einem Umdenken gekommen ist – zu dem er einen großen Teil beigetragen hat.

Vorbei ist die Zeit, in der Vorschläge anderer Fraktionen per se schlecht waren und zwingend überarbeitet wenn nicht gar abgelehnt werden mussten. „Das war Quatsch (…). Wir diskutieren im Vorfeld und stimmen uns ab“, sagt Groll, der sich als Bürgermeister zwar als treibende Kraft und Ideengeber ansieht, aber eben auch als Motivator und Moderator: „In der Kommunalpolitik wird nicht der Alleinunterhalter benötigt, sondern es kommt auf das Miteinander aller an, die guten Willens sind.“ Und auch in finanzieller Hinsicht hat sich das Bild geändert. Alljährlich weisen die Haushalte der Stadt Neustadt Überschüsse aus – und beinhalten insbesondere in jüngerer Vergangenheit immer wieder Millionenprojekte. „Ein Mann, ein Amt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Bürgermeister Groll im Gespräch mit Sportkreisvorsitzendem Backhaus

Zu einem ausführlichen Meinungsaustausch kamen Bürgermeister Thomas Groll und der Vorsitzende des Sportkreises Marburg-Bie­denkopf, Stefan Backhaus, im Neustädter Rathaus zusammen.
Zu Beginn der Unterredung tauschten sich die Gesprächspartner über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die heimischen Sportvereine aus. Backhaus wusste zu berichten, dass Kinder und Jugendliche nun wieder in die Vereine zurückkehrten, während viele Erwachsene aus den unterschiedlichsten Gründen fernblie­ben.
Bürgermeister und Sportkreisvorsitzender waren sich darin einig, dass Vereine auf aktuelle Entwicklungen reagieren und ihre An­gebote nach Möglichkeit erweitern sollten, um Mitglieder zu bin­den und neue zu gewinnen.
Stefan Backhaus begrüßte, dass die Kommune den VfL Neustadt beim Bau eines Kunstrasenplatzes tatkräftig unterstützt und so­wohl in Frei- und Hallenbad erhebliche Summen investiert habe. Positiv sei auch, dass Vereine finanzielle Unterstützung bei inves- tiven Vorhaben erfahren würden.
Mit Interesse verfolgte der Sportkreisvorsitzende die Ausführun­gen des Bürgermeisters zur Sanierung des „Waldstadion“. Kürz­lich wurde das Planungsbüro ausgewählt. Nach den Sommerferien soll die Planungsphase beginnen. Die Kommune rechnet mit Kos­ten von rund 1,2 Mio. Euro und fast 90 % Zuschüssen aus der Städtebauförderung.
Thomas Groll betonte, dass man Sportvereine und Schule, aber auch den Sportkreis in der ersten Phase aktiv einbeziehen wolle und erfuhr hierfür Zustimmung von Stefan Backhaus.
Dieser betonte in der Unterredung die Bedeutung des Breiten­sportes und regte an, die Tore im „neuen Waldstadion“ auch für Freizeitsportler zu öffnen und Fitnessgeräte zur Vereins- oder auch allgemeinen Nutzung einzuplanen. Eine Idee, der Bürger­meister Groll, offen gegenüberstand.
Stefan Backhaus stellte seinem Gesprächspartner auch den ATP-Bewegungspfad (AlltagsTrainingsProgramm) vor, der be­reits in einigen Kreiskommunen umgesetzt wurde.
Der Bewegungspfad enthält zehn Übungen und eine Startstation. Die Übungen sind so gewählt, dass keine selbst mitgebrachten Ma­terialien oder Gegenstände im öffentlichen Raum notwendig sind, aus deren Nutzung Wartungs- oder Haftungsansprüche resultie­ren könnten. Die Übungen erfordern keine Vorkenntnisse und sind leicht umzusetzen. Grundsätzlich ist eine Einweisung nicht notwendig. Der Parcours eignet sich auch für Bewegungsübungen in der Gruppe oder angeleitete Trainingsangebote im Rahmen eines ATP-Kurses. Gemeinsam mit dem Familienzentrum möchte der Bürgermeister einen solchen Bewegungspfad zunächst auch in der Kernstadt realisieren. Nach der Realisierung sponsert der Landkreis der Kommune übrigens einen weiteren Pfad.
Thomas Groll und Stefan Backhaus kamen überein, sich regelmä­ßig auszutauschen, denn Neustadt versteht sich als zuverlässiger Partner der Vereine.

Fahrradstellplätze für den Bahnhofsbereich Kommune erhält 95.000 Euro Bundesförderung

Mag der Bahnhof Neustadt gegenwärtig auch in einem schlech­ten Zustand sein, so nimmt die Haltestelle Neustadt doch eine wichtige Rolle ein: sie liegt an einer Hauptstrecke der Deutschen Bahn und ist Anfangs- bzw. Endpunkt des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
In einer „Vision“ sieht Bürgermeister Thomas Groll 2030ff. ein saniertes Bahnhofsgebäude mit einer attraktiven Fläche vor dem Bahnhof und einer Park & Ride-Anlage. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, der zudem sehr stark von nicht durch die Kommu­ne zu beeinflussenden Faktoren abhängt.
Gleichwohl möchte die Stadt Neustadt (Hessen) nun erste Verbes­serungen angehen und das Stellplatzangebot für Radfahrer deut­lich erhöhen.
Voraussichtlich 2023 werden insgesamt 72 Stellplätze für Rä­der entstehen. 48 überdachte im Bereich der Stützwand und 24 abschließbare auf einer kommunalen Grünfläche auf Höhe der evangelischen Kirche.
Das Vorhaben ist mit Kosten von 135.000 Euro kalkuliert. Auf­grund eines Antrages fördert der Bund das Projekt mit 95.000 Euro.
Die Umsetzung dieser Maßnahme, so Bürgermeister Thomas Groll, passe gut zum Mobilitätskonzept, das momentan für die Kommune erarbeitet werde.

Erste Jahreshauptversammlung von WIR für UNS!

Nach mehreren Corona bedingten Terminverschiebungen konnte am 8. Juni 2022 endlich die erste Jahreshauptversammlung von WIR für UNS! stattfinden. Satzungsgemäß würde die Jahres­hauptversammlung im jährlichen Rhythmus stattfinden, Corona machte dem Verein aber gleich von Beginn der Vereinstätigkeit an das Leben schwer. Unter Einhaltung der jeweils gültigen Hygiene­vorschriften und zum Schutz der Vereinsmitglieder war es nicht möglich, die Versammlung zu einem früheren Zeitpunkt stattfin­den zu lassen. Somit endete mit dieser Sitzung auch schon gleich die erste Wahlperiode des aktuell amtierenden Vorstandes und es standen Neuwahlen für den gesamten Vorstand an.
Nach der Begrüßung durch den Ersten Vorsitzenden, Dieter Trümpert, folgte nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit, die Totenehrung.
In seinem Bericht über die vergangenen drei Jahre erläuterte der Vorsitzende noch einmal den Zweck des Bürgervereins:
Das soziale Miteinander fördern und stärken, um dadurch die Stadt­teile mehr miteinander zu verbinden und die individuelle Lebensqua­lität zu erhöhen. Insbesondere durch zusätzliche Mobilität für alle durch den BürgerBus, Verlängerung des „selbstständigen“ Zuhause Lebens ermöglicht durch die Bürgerhilfe; soziales und generations­übergreifendes Miteinander durch unsere Veranstaltungen der Abtei­lung „Begegnung“ und Erleben der Natur und Umwelt für die Jüngs­ten durch unsere Pfadfinder und für alle durch die Förderung des Natur- und Umweltschutzes.
Dieter Trümpert erwähnte neben den aktiven Abteilungen aber auch die derzeit inaktiven Abteilungen wie „Bewegung“, „Bera­tung“ und „Zusammenarbeit mit bestehenden Vereinen“.
In den vergangenen drei Jahren wurde der noch junge Verein be­reits mit drei Preisen ausgezeichnet. Schon kurz nach der Grün­dung in 2019 erhielt WIR für UNS! eine Auszeichnung der Mar- tin-von-Tours-Schule. 2020 folgte die Silberne Auszeichnung beim Stadtradeln für über 14.900 als Team gefahrene Kilometer. Im letzten Jahr folgte schließlich die Verleihung der Landesauszeich­nung „Soziales Bürgerengagement“ vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. Die Auszeichnung mit diesem Preis ist für den Verein eine besondere Ehre, da es sich um eine der höchsten Vereinsauszeichnungen des Landes Hessen handelt.
Aber auch außerhalb der aktiven Abteilungen brachte sich WIR für UNS! auf vielerlei Weisen ein, z.B. als Mitglied im Netzwerk und Kommunikationsteam der Bürgerhilfen des Landkreises, bei der Mitarbeit an einer neuen Pflegeunterstützungsverordnung oder durch das Pilotprojekt der Kombination von Bürgerhilfe mit der „Leitstelle Älterwerden“.
Als nächstes folgten die Berichte der einzelnen Abteilungen.
Eva Hartmann, die Koordinatorin der Bürgerhilfe, gab einen Überblick über die Entwicklung der letzten zwei Jahre. Obwohl die Bürgerhilfe mitten in der Hochzeit der Pandemie begonnen wurde, sind bis heute 70 Bürgerhelferinnen und Bürgerhelfer aus­gebildet und elf weitere absolvieren die aktuelle, fünfte Schulung. 75 Hilfenehmer aus der Kernstadt sowie allen Stadtteilen werden z.Z. betreut. Die Pandemie führte nicht nur zu Einschränkungen, sondern auch zu einiger Kreativität. So mussten zwei Schulungs­reihen und eine „Weihnachtsfeier“ online abgehalten werden.
Eva Hartmann wünscht sich für die Zukunft mehr Kontakte zu Hilfenehmern und Bürgerhelfern und plant weitere Angebote.
Gerd Leißner berichtete über die Entwicklung des BürgerBusses, der seit September 2019 in und um Neustadt unterwegs ist. Aktuell gibt es 17 aktive Fahrer, die alle durch ein spezielles Fahrsicher­heitstraining, einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Sehtest geschult wurden. Obwohl der BürgerBus auch immer wieder durch Corona zum Stillstand gezwungen war, sind die Zahlen der beförderten Personen sehr erfreulich. Auch für Fahrten außerhalb des Linien­fahrplanes ist der BürgerBus z.B. für Fahrten zur Kindertafel, den Kindergarten Momberg und aktuell für die ukrainischen Flücht­lingskinder im Einsatz. Bei einem Grillfest konnten sich die Fah­rer näher kennenlernen.
Für die Abteilung „Begegnung“ gaben Roswitha Trümpert und Sandra Ramge einen kurzen Überblick über die diversen Aktivi­täten der letzten drei Jahre. Leider mussten Corona-bedingt viele der sehr gut angelaufenen Veranstaltungen vorübergehend auf Eis gelegt werden. So wurden u.a. der beliebte Mittagstisch und die neu gestartete „Kaffeezeit“ zum Schutz der Gäste nicht wei­tergeführt. Eine Wiederaufnahme ist aber in Planung. Auch das Weihnachtslieder-Singen als eine der ersten Veranstaltungen nach Vereinsgründung wurde sehr gut angenommen und hatte Teilneh­mer im Alter von ein paar Monaten bis zu 88 Jahren. Da aber auch die Kinder im Verein auch nicht zu kurz kommen sollen, wurden verschiedene Aktivitäten wie Krabbelgruppen und Spielplatztreffs angeboten. Aktuell bietet der Verein noch eine interdisziplinäre Gesprächsrunde für Erzieherinnen etc. an, die Ende Juni in die zweite Runde geht. Ein weiteres „Begegnungsprojekt“ ist der neue „Mitmachgarten“ beim Aussiedlerhof von Nicole und Clemens Gies. Dieses Projekt wird gefördert von der Stadt Neustadt und „Misch mit“, „Miteinander in Hessen“ und „Demokratie leben“.
Vor allem während der schlimmsten Corona-Phase rief die Begeg­nungs-Abteilung immer wieder zu verschiedenen Spendenaktio­nen für die Kindertafel und das Tierheim in Alsfeld auf. Auch der, in Zusammenarbeit mit der Stadt Neustadt, ins Leben gerufene Einkaufsservice war ein weiteres Angebot.
Merve Hamel berichtete über die Pfadfinder, die sich in Neustadt in kurzer Zeit so prächtig entwickelten, dass sogar ein eigener Stamm gegründet werden konnte. Die „Himmelsreiter“ bestehen aktuell aus ca. 40 Kindern und Jugendlichen, unterteilt in die „Wölflinge“ und die „Pfadfinder“. Während bei den Wölflingen vor allem „Regeln lernen“, „Verantwortung übernehmen“ und viel Natur und frische Luft im Wald von Neustadt im Vordergrund stehen, liegt der Schwerpunkt bei den Pfadfindern auf den „ech­ten“ Abenteuern und der Verantwortung für die Gruppe. Auch der Medienverzicht wird geübt. Im Sommer 2021 gab es bereits eine Großfahrt nach Schweden mit den Pfadfindern und ein Som­merlager mit den Wölflingen in Jomsburg an der Ostsee. Für den kommenden Sommer ist ein Lager in den Niederlanden und Se­geln geplant.
Im Anschluss folgte von Hans-Gerhard Gatzweiler der Bericht des Kassierers. Sämtliche Buchungen sind im Vorfeld von den Kassen­prüfern überprüft worden und es gab keine Beanstandungen.
Aufgrund dessen wurde der Vorstand von allen Anwesenden ein­stimmig entlastet.
Horst Doischa übernahm daraufhin die Aufgabe des Wahlleiters für die Neuwahlen des Vorstandes.
Dieter Trümpert hofft in seinem Ausblick, dass Corona es ermög­licht, ruhende Aktivitäten fortzusetzen und neue aufnehmen zu können. Die bestehenden Abteilungen sollen ausgebaut und die noch ruhenden Abteilungen aktiviert werden. Gleichzeitig hofft er auf eine intensive und konstruktive Zusammenarbeit des neuen Vorstandsteams.
Dieter Trümpert 1.Vorsitzender
Vitali Brening 2. Vorsitzender
Hans-Gerhard Gatzweiler Kassierer
Sandra Ramge Schriftführerin
Roswitha Trümpert Beisitzerin
Nicole Gies Beisitzerin
Zahra Vahedi Beisitzerin
Gerd Leißner Beisitzer
Merve Hamel Beisitzerin
Manuela Nauß-Heeger Beisitzerin
Nicole Zinkowski Beisitzerin
Evelin Kolbe Beisitzerin
Irene Henrich Ablageverwalterin

Neustadt ist beispielhaft

Stadt profitiert von zwei Förderprogrammen – und wurde nun für die Umsetzung gelobt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. 75 Kommunen in Hessen kommen derzeit in den Genuss des Förderprogramms der Gemeinwesenarbeit, 32 profitieren vom Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt. Die Stadt Neustadt gehört dabei zu den 18 Kommunen, die in beiden Programmen aufgenommen wurden – und bekam nun sozusagen von höchster Stelle großes Lob für die Umsetzung: Der Verein „Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen“ um Geschäftsführerin Fabienne Weihrauch fungiert für beide Programme als Servicestelle und organisierte nun eine sogenannte „Transferwerkstatt“, in der die Vorteile des Zusammenspiels der beiden Förderprogramme im Vordergrund standen.

Und weil genau dieses Zusammenspiel und die Umsetzung in Neustadt hervorragend funktioniert, wie Weihrauch betonte, durfte die Stadt die Veranstaltung nicht nur beherbergen: Die Verantwortlichen durften ihre Engagements auch noch vorstellen – ebenso wie Vertreter aus Fulda und Bürstadt, die auch als Musterbeispiele gelten.

In den drei Städten würden die Synergien der beiden Förderprogramme sehr gut genutzt, sagte Weihrauch. In Neustadt kümmert sich der Marburger Verein bsj um die Umsetzung. Es sei von großem Vorteil, dass ein Träger für beides verantwortlich sei. Das erleichtere die Abstimmung unter den Akteuren massiv. „Ich nehme die Beteiligten hier als ein Team wahr, das die gesamte Kommune, aber auch die Quartiere im Besonderen voranbringen will.“ Das gelte auch für die Stadtverwaltung, die die gute Entwicklung fördere. In Neustadt gelinge es, auch Zielgruppen zu erreichen, die sonst eher selten Gehör fänden oder sich einbringen, so Weihrauch. „Neustadt ist beispielhaft“ weiterlesen