Neustädter Mitteilungsblatt

Neustadt macht mit!
Internationale Wochen gegen Rassismus 11. – 24. März 2024

Ausgeschlossen sein, beleidigt oder sogar verletzt zu werden, nur, weil man anders ist – diese Erfahrung gehört leider für viele Men­schen zum Alltag. Wer anders aussieht, anders lebt oder eine Be­hinderung hat, wird schnell Opfer von Diskriminierung – in Neu­stadt und auf der ganzen Welt. Doch jeder Mensch kann etwas gegen Rassismus und Diskriminierung machen! Vom 11. bis 24. März finden in diesem Jahr wieder weltweit die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt und dieses Jahr ist Neustadt mit eigenen Aktionen dabei!
Das Neustädter Team des bsj Marburg hat in der Zeit vom 11. bis 22. März spannende Veranstaltungen und Aktionen für jedes Alter rund um das diesjährige Motto „Menschenrechte für alle!“ geplant und lädt zum Zuhören, Anschauen, Diskutieren und Mitmachen ein.
Wer sich erstmal nur informieren möchte, kann sich gleich drei unterschiedliche Ausstellungen anschauen: Die ganze Woche über ist im Begegnungstreff in der Markt­straße 6 die Ausstellung „Parcours der Menschenrechte“ zu sehen, die vom Mar­burger Verein „Arbeit und Bildung“ kon­zipiert wurde. Die Ausstellung erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen im Jahr 1948 und lädt zu einer Rückbesinnung und (Neu-) Entdeckung der Menschenrechte ein. Ne­ben dem genauen Wortlaut der 30 Artikel der Menschenrechte gibt es spannende Hintergrund- und Zusatzinformationen zu lesen und außerdem ein spannendes Quiz. Eine zweite Ausstellung können alle, die gerne Geschichten lesen und hören, in der gleichen Zeit in der Bücherei in der Quer­allee 11 besuchen: Die Ausstellung „Ge­sichter und Geschichten“ erzählt die wah­ren Geschichten von drei Jugendlichen, die 2015 ohne ihre Familien aus Syrien geflo­hen und bei uns im Landkreis angekom­men sind. Einer von den dreien hat mittler­weile sein Zuhause in Neustadt gefunden und wird die Woche mitbegleiten. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Klare Zeichen für Demokratie und Vielfalt

Rund 450 Teilnehmer bei Kundgebung im Herzen von Neustadt
Von Michael Rinde
Neustadt.
Mit mehr als 450 Teilnehmern kamen am Samstag, 24. Februar, deutlich mehr Menschen zur Kundgebung „Nie wieder ist jetzt“ auf den Neustädter Schlossplatz als erwartet. Der Arbeitskreis „Nie wieder ist jetzt“, bestehend aus zehn Neustädter Bürgerinnen und Bürgern, hatte mit etwa einem Drittel der Teilnehmer gerechnet. In den vergangenen vier Wochen hatte der Arbeitskreis die Kundgebung – die dritte Demonstration in Neustadt innerhalb der vergangenen 50 Jahre überhaupt – organisiert.
Arbeitskreis-Mitglied Merve Hamel sagte bei der Eröffnung der Kundgebung, warum sich die Veranstalter dazu entschieden hatten: „Wir wollen ein Zeichen setzen, für Demokratie, für Vielfalt und für Toleranz.“ Klare Zeichen setzen und klare Bekenntnisse für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ablegen, das taten sämtliche Redner und auch die beiden heimischen Bands „08/15 mit Veh“ und „Julia und Sebastian“.

Unterschiedliche Akzente

Landrat Jens Womelsdorf, die Neustädter Stadtarchivarin Andrea Freisberg, die Landtagsabgeordneten Angela Dorn (B 90/Die Grünen) und Sebastian Sack (SPD), Oguz Yilmaz, Vorsitzender der türkisch-muslimischen Gemeinde seit 20 Jahren, Emilia Kalina-Jarczewski und Stefanie Pieper vom Frauenverein 1958 Neustadt und Bürgermeister Thomas Groll – sie alle forderten auf unterschiedliche Weise dazu auf, sich schützend vor die Demokratie zu stellen und Toleranz zu leben. Zugleich gab es auch klare Worte gegen jede Form des Rechtsextremismus. „Remigration wird es mit uns nicht geben“, rief Landrat Womelsdorf den heftig applaudierenden Menschen auf dem Schlossplatz zu. „Klare Zeichen für Demokratie und Vielfalt“ weiterlesen

Immer mehr Unterstützer für Kundgebung in Neustadt

Rednerliste für „Nie wieder ist jetzt“ wächst / Parkmöglichkeiten am Festplatz
Von Michael Rinde
Neustadt.
Am Samstag, 24. Februar, dürfte es zu einer der größten Kundgebungen in der Geschichte Neustadts kommen. Beginn ist um 15 Uhr auf dem Schlossplatz, dem Rathausplatz. Die Kundgebung steht unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ (die OP berichtete).
Hinter der Kundgebung steht ein Arbeitskreis mit genau dieser Bezeichnung, Privatpersonen aus dem Neustädter Stadtgebiet. Und sie haben immer mehr Unterstützer. Inzwischen sind es mehr als 50 Vereine, außerdem die Parteien aus dem Stadtparlament, christliche und muslimische Kirchengemeinden, um nur einige wenige exemplarisch zu nennen.

Nicht nur die Zahl der Unterstützer wird immer größer, auch die Rednerliste an diesem Tag bei dieser Kundgebung ist noch einmal gewachsen und auch nicht am Ende angelangt. Definitiv sprechen Bürgermeister Thomas Groll, Stadtarchivarin Andrea Freisberg, Oguz Yilmaz von der muslimischen Gemeinde, der Vorstand des Frauenvereins 1958 Neustadt und die Landtagsabgeordneten Angela Dorn (B90/Die Grünen) und Sebastian Sack (SPD) aus Momberg. Dies ist der Stand am Donnerstag, 22. Februar, 14 Uhr. Änderungen sind natürlich möglich. Die Kundgebungsfläche kann bei größerer Beteiligung in Richtung Haus der Vereine erweitert werden. „Immer mehr Unterstützer für Kundgebung in Neustadt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Vandalismus ohne Sinn und Verstand

Leider kam es kürzlich an der zu einem „Tauschschrank“ um­gestalteten Telefonzelle beim ehemaligen Heizhaus in der Leipziger Straße zu einem Van­dalismus-Schaden.
Die Zeilen einer ehrenamtlich engagierten Mitbürgerin sind es wert, veröffentlicht zu werden: „Immer noch bin ich der Mei­nung, dass dem Bürgerrecht die Bürgerpflicht gegenübersteht. Eines davon ist sehr bekannt und eines davon ist die große Unbekannte.
Fördergelder fand ich super. Das, was damit geschaffen wur­de, bewundernswert!
Um all das, was mit den Förder­
mitteln geschaf­fen wurde, sinn­voll zu nutzen, muss noch viel geleistet werden! Erziehung, Res­pekt und Achtung vor Mensch/Tier/ Sachen, Kampf gegen Vandalis­mus usw. …
In diesem Sinne: sammeln wir die Scherben wieder ein!
Böswillige Zerstörung:
– Scheiben vom Bücher­schrank sind eingeschlagen
– Steine rings um den Nuss­baum im Rasen verstreut
– Chaos im Bücherschrank!
Sätze, denen man nichts hinzufügen muss.

Gepflegte Obstbäume stärken den Naturschutz

Landschaftspflegeverband Marburg-Biedenkopf e.V. setzt sich mit Partnerinnen und Partnern für Erhalt einer alten Obst­baum-Reihe bei Neustadt-Momberg ein
Alte Obstbäume können, wenn sie fachgerecht gepflegt werden, ei­nen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten. Denn in den Höh­lungen der Bäume finden Arten wie der Steinkauz, Fledermäuse aber auch Hornissen ein Zuhause. Deshalb lässt der Landschafts­pflegeverband (LPV) Marburg-Biedenkopf e.V. gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern insgesamt 30 alte Obstbäume an einem Wanderweg westlich von Neustadt-Momberg langfristig pflegen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Demo „Nie wieder ist jetzt“ in Neustadt

Bündnis ruft für Samstag, 24. Februar, ab 15 Uhr zur Kundgebung auf dem Schlossplatz auf
Von Nadine Weigel
Neustadt.
Die letzten Vorbereitungen laufen. In genau einer Woche, am Samstag, 24. Februar, ist in Neustadt eine Kundgebung unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ geplant. Ins Leben gerufen wurde die Demo von verschiedenen Privatpersonen aus Neustadt und den Stadtteilen, die sich zum Arbeitskreis „Nie wieder ist jetzt“ zusammengeschlossen haben.
Ihr Ziel: „Wir wollen nicht gegen etwas sein, sondern für etwas: Für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“, betonen die Organisatorinnen und Organisatoren. Mehr als 30 Gruppen, Vereine und Initiativen unterstützen die Idee, am Samstag, 24. Februar, ab 15 Uhr auf dem Schlossplatz ein Zeichen zu setzen und Haltung zu zeigen.

Die Neustädterinnen und Neustädter reihen sich damit ein in die unzähligen Demos, die es bundesweit seit den Recherchen des Correctiv-Netzwerkes gegeben hat. Die Investigativjournalisten hatten ein Geheimtreffen von hochrangigen AfD-Politikern, Rechtsextremisten und Unternehmern öffentlich gemacht, bei dem über die geplante Vertreibung von Millionen von Menschen – vornehmlich Menschen mit Migrationshintergrund sowie „nicht-assimilierten Deutschen“– gesprochen wurde. „Demo „Nie wieder ist jetzt“ in Neustadt“ weiterlesen

Einstimmiges Votum für den Haushalt 2024 Lob aller Fraktionen für die Vorarbeit von Bürger­meister und Finanzabteilung

Am 5. Februar tagte Neustadts Stadtverordnetenversammlung karnevalsbedingt im Speckswinkeler „Zollhof“. Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels beglückwünschte zu Beginn der Sitzung Sebastian Sack (SPD) zum Einzug in den Hessischen Landtag, wünschte ihm viel Erfolg bei der neuen Aufgabe und hoffte, dass sich sein Wirken auch positiv für Neustadt auswirken möge.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete am Beginn der Sitzung kurz darüber, dass er im Hinblick auf „den zweiten Aufschlag“ beim Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Kli­mawandel“ nach weiteren vertiefenden Gesprächen mit dem För­dergeber positiv gestimmt sei. Es zeichne sich ab, dass die Kom­mune nun Projekte anmelden könne, die auf breite Zustimmung vor Ort stoßen würden. Ziel sei es, die Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro sinnvoll zu verwenden.
Darüber hinaus berichtete das Stadtoberhaupt von einem Gespräch mit der Leitung des Amtes für Bodenmanagement Marburg. Groll hatte sich massiv darüber beklagt, dass der Beginn des Flurbereini­gungsverfahrens nach inoffiziellen Aussagen erst nach 2030 statt­finden soll. „Dies hat sich bei der Unterredung leider bestätigt. Al­lerdings habe ich mich klar dafür eingesetzt, dass der Bereich des Heidentals zeitlich deutlich vorgezogen wird, weil es hier um den Schutz vor Überschwemmungen geht. Dies hielt die Amtsleitung für darstellbar“, so der Bürgermeister, der hofft, die zukünftige Gestal­tung dieser Gemarkung bereits ab 2025 planen zu können.
Merve Hamel (FWG) sprach den Schulweg im Bereich Hindenburgstraße – An der Weißmühle an und fragte, wann die Anregun­gen aus dem Verkehrsgutachten umgesetzt werden. Darin wurde unter anderem angeregt, das Schutzgitter zu entfernen, da es doch Anlass zu Umwegen gebe. Bis zum Frühjahr sollen die Vorschläge nochmals bewertet und dann bedarfsgerecht umgesetzt werden, so Thomas Groll.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Beratung und Verabschie­dung des Haushaltsplanes 2024. Das Zahlenwerk war vom Bürger­meister Mitte Dezember 2023 eingebracht worden. Seitdem hatten die Fachausschüsse der Stadtverordnetenversammlung und die drei Ortsbeiräte darüber beraten. Alle Gremien gaben im Vorfeld der Sitzung positive Beschlussempfehlungen ab. „Einstimmiges Votum für den Haushalt 2024 Lob aller Fraktionen für die Vorarbeit von Bürger­meister und Finanzabteilung“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Antrittsbesuch des Landtagsabgeordneten Sebastian Sack im Neustädter Rathaus

Nachdem die amtierende Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf ihr Mandat verzichtet hat, gehört der Momberger Sebastian Sack nun dem Hessischen Landtag von 2024-2029 an.
Damit ist der Sozialdemokrat der zweite „Neustädter Landtags­abgeordnete“.
Der gebürtige Neustädter Siegfried Ruhl (1870-1962) war 1946 Mitglied der Verfassungsberatenden Versammlung für Groß-Hessen und dort Alterspräsident. Von 1947-1949 gehörte der Christ­demokrat dem ersten hessischen Parlament an. Für sein Wirken wurde der Jurist, der in der Weimarer Republik dem Zentrum an­gehörte, 1952 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Sebastian Sack absolvierte nun seinen ersten Antrittsbesuch als Landtagsabgeordneter und hatte hierfür bewusst das Neustädter Rathaus und Bürgermeister Thomas Groll ausgewählt, schließ­lich ist er in seiner Heimatstadt noch als Stadtverordneter tätig und vertritt ebenso wie Groll pragmatische Ansätze in der Politik. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Neustadt weiter voranzubringen und hier setzen wir auch auf die Unterstützung des Landes“, wa­ren sich die beiden einig.
Themen des ausführlichen Meinungsaustausches waren u. a. die Kinderbetreuung, das Feuerwehrwesen, die Situation der Außen­stelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in der ehemaligen Kaserne und die Entwicklung der kommunalen Finanzen.
„Als örtlicher Kommunalpolitiker weiß ich um die in Neustadt an­stehenden Bauvorhaben und mir ist bewusst, dass eine Kommune diese Herausforderungen nicht alleine stemmen kann. Solche Er­fahrungen werde ich in meine Arbeit in Wiesbaden einbringen“, so Sebastian Sack.
„Einen Landtagsabgeordneten vor Ort zu haben, ist natürlich von Vorteil, wenn man den Kontakt in die Ministerien sucht. Mit Se­bastian Sack und Dirk Bamberger verfügt der Wahlkreis Marburg- Land nun über zwei Parlamentarier in Wiesbaden, die beide den Regierungsfraktionen von CDU und SPD angehören. Dies werden wir aktiv nutzen“, betonte Thomas Groll.
Zum Abschluss des Gespräches trug sich der Landtagsabgeord­nete noch in das Goldene Buch der Stadt Neustadt (Hessen) ein. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Für Kritik gibt’s keinen Anlass

Stadtverordnete loben Thomas Groll und sein Rathaus-Team: Neustadts Haushalt wieder mal ausgeglichen
Von Nadine Weigel
Neustadt.
Es herrschte mal wieder Einigkeit in der Neustädter Stadtverordnetensitzung. Kein Wunder, schließlich ging es um den Haushalt und den hat Bürgermeister Thomas Groll (CDU) wie gewohnt im Griff. Seit 2016 ist Neustadts Haushalt ausgeglichen und dementsprechend wurde auch der Finanzplan für 2024 am Montagabend fraktionsübergreifend einstimmig beschlossen.
Die Parlamentarier fanden für die Arbeit des Kämmerers und seines Teams im Rathaus nur lobende Worte: CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Georgi hob hervor, dass der Ergebnishaushalt 2024 mit rund 180.000 Euro einen Überschuss ausweise und die Kommune in der Lage sei die Tilgung der laufenden Kredite zu erwirtschaften. Grolls Motto „Finanzen klug verwalten – Zukunft gestalten“ werde in die Tat umgesetzt, so Georgi. Seit 2017 seien fast 20 Millionen Euro in die Weiterentwicklung investiert worden. „Und das ohne neue Schulden“, lobte er. „Für Kritik gibt’s keinen Anlass“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Stadtverordnetenversammlung und Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen) schließen sich der Trierer Erklärung des Deutschen Städtetages an.
Die Fraktionen von CDU, SPD und FWG haben den nachfolgen­den Text in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 5.2.2024 einstimmig beschlossen

Trierer Erklärung des Deutschen Städtetages

Das jüngst bekannt gewordene Treffen von AfD-Funktionären mit Mitgliedern der Identitären Bewegung und die dort diskutierte Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland hat uns alle schockiert.
Wir nehmen es nicht hin, dass rechtsextreme Kräfte eine At­mosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und in unseren Städten schüren.
In unseren Städten leben Menschen unterschiedlicher Her­kunft zusammen – als Nachbarinnen und Nachbarn, als Kol­leginnen und Kollegen, als Freundinnen und Freunde, als Familie. Das ist die Lebensrealität in unseren Stadtgesell­schaften. Das macht unsere Städte aus.
Unsere Städte gehören allen Menschen, die hier leben. Wir akzeptieren nicht, dass Bürgerinnen und Bürger, dass Fami­lien, dass sogar Kinder in unseren Städten Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden.
Unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Bewertungen politischer Themen, auch unterschiedliche Positionen zur Migrations- und Asylpolitik sind Teil unserer Demokratie.
Demokratie braucht Auseinandersetzung, Demokratinnen und Demokraten müssen auch Streit aushalten und Wider­spruch akzeptieren. Was wir nicht akzeptieren, ist, wenn der Kern unserer Verfassung und die Basis unseres Zusammenle­bens angegriffen wird: die Würde des Menschen. Menschen­würde, Demokratie und Rechtsstaat müssen immer wieder neu verteidigt werden.
Eine wehrhafte Demokratie lebt von einer aktiven und wa­chen Zivilgesellschaft vor Ort. Das haben Hunderttausende Menschen in den vergangenen Tagen in unseren Städten deut­lich gemacht. Die Menschen, die aktuell gemeinsam auf die Straßen gehen, um Farbe zu bekennen für Demokratie und Menschenwürde, senden ein klares Signal der Solidarität – und gegen die Spaltung unserer Stadtgesellschaften. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Auch Neustadt plant Stolpersteine

Die Klasse 10a der Martin-von-Tours-Schule bringt Projekt voran
Von Michael Rinde
Neustadt.
Sie tragen dazu bei, dass die Opfer der Shoa, der Ermordung von 6 Millionen Juden in Europa, im Bewusstsein bleiben: Stolpersteine. Jetzt ist klar, dass auch in Neustadt und wohl auch in Momberg in den nächsten Jahren Stolpersteine verlegt werden. Möglich wird dies vor allem auch dank des Einsatzes von Schülern der Martin-von-Tours-Schule. Die Klasse 10a hat sich des Themas angenommen – gemeinsam mit ihrem Lehrer Roman Mehler.
Alte jüdische Gemeinde

30. Januar 1933 ergriff Adolf Hitler die Macht, die Katastrophe nahm ihren Anfang. Zum Jahrestag dieses furchtbaren Ereignisses präsentierte die Stadt Neustadt das Projekt Stolpersteine der Schülerinnen und Schüler. Die Stadt unterstützt das Projekt unmittelbar, nicht nur ideell, sondern auch ganz praktisch über ihre Stadtarchivarin Andrea Freisberg. „Ich bin der Schule für ihren Einsatz sehr dankbar“, würdigte Bürgermeister Thomas Groll das Engagement der Jugendlichen. Sie haben eine klare Haltung zum Umgang mit der Judenverfolgung in Neustadt. Stolpersteine seien ein Weg, an die Namen der einstigen Neustädter zu erinnern, so formulierte es eine Schülerin bei der Präsentation im historischen Rathaus. Zumal die Nachbarstädte Neustadts wie Stadtallendorf oder auch Kirchhain seit Jahren Stolpersteine verlegen. In Stadtallendorf sind die Verlegungen seit vergangenem Herbst sogar abgeschlossen. „Auch Neustadt plant Stolpersteine“ weiterlesen