EU fördert neuen Arbeitsplatz

Neustädter Unternehmer Stefan Sack erhält 11 000 Euro
Erstmals übergab Neustadts Bürgermeister Thomas Groll als Vorsitzender der im April gegründeten „Region Herrenwald“ einen Förderbescheid.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Im April hatten sich Neustadt und Stadtallendorf zur „Region Herrenwald“ zusammengeschlossen, um durch die interkommunale Zusammenarbeit gemeinsam Projekte anzukurbeln und die Voraussetzungen für eine Förderung durch die Europäische Union (EU) zu schaffen.
Nicht nur die Kommunen können von den Möglichkeiten profitieren, auch Gewerbetreibende und Vereine können in den Genuss von Förderungen kommen. Jetzt war es so weit: Vorsitzender Thomas Groll übergab einen Förderbetrag über 11000 Euro an Stefan Sack, der in Neustadt das Unternehmen „Computer Stick Service“ betreibt. Und auch das Interkommunale kommt nicht zu kurz: Sack wohnt in Stadtallendorf.
Er schafft durch den Kauf einer neuen Maschine einen Arbeitsplatz – und so fördert die EU diese Anschaffung mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Prozent. Larsen Bergemann unterstützt Sack ab sofort in dessen Betrieb und widmet sich vornehmlich dem neuen Flachbettdrucker, mit denen Hartwaren wie Spiegel/Glas oder Holz mit einer maximalen Größe von DIN A3 bedruckt werden können. „EU fördert neuen Arbeitsplatz“ weiterlesen

Groll sieht Zukunft im Wald – MNZ

Neustadt lässt Stadtwald nach Sturmschäden aufforsten
Neustadt (aws). Aufforstung im großen Stil nimmt derzeit die Stadt Neustadt im Stadtwald und in den Waldflächen der Stadtteile. Der Sturm Kyrill im Januar 2007 und das Unwetter vom 30. Mai diesen Jahres haben deutliche Spuren in den Wäldern von Neustadt hinterlassen. Vor allem im Kohlbacher Holz, im Bereich der Ottermühle und am Dreiherren Stein sind erhebliche Lücken in den Waldbestand gerissen worden.
Diese insgesamt rund 15 Hektar großen Freiflächen gilt es nun nach der Aufarbeitung der umgestürzten Bäume durch entsprechende Aufforstungsmaßnahmen wieder zu schließen. Etwa 15 000 Setzlinge, zum größten Teil Eichen, Hainbuchen, Ahorn und Douglasien, werden derzeit gepflanzt.
Die Kosten von rund zwei Euro pro Pflanze, darin eingeschlossen ist auch die Pflanzarbeit, werden durch den Holzverkauf beglichen.
Alle Pflanzen werden mit einem Drahtgeflecht, der sogenannten Fegeschutzspirale versehen. Dieser soll Wildverbiss an den Jungpflanzen verhindern helfen. Viel Arbeit für den selbständigen Unternehmer Daniel Baron, der zusammen mit dem städtischen Bediensteten Jürgen Henrich die Pflanzungen durchführt. „Groll sieht Zukunft im Wald – MNZ“ weiterlesen

Feuerwehren erhalten Hohlstrahlrohre

Neustadts Kameraden können durch neue Aufsätze das Löschwasser besser dosieren
Die Sparkassenversicherung Hessen-Thüringen stattete die vier Wehren der Stadt Neustadt mit jeweils einem Hohlstrahlrohr aus.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Mit den Hohlstrahlrohren sind wir wesentlich flexibler“, freut sich Arno Sack, der stellvertretende Stadtbrandinspektor Neustadts. Durch die Aufsätze können die Kameraden das Wasser besser dosieren und gezielter einsetzen. „Durch die Spende sind die Wehren im Einsatzfall bestens für den Innenangriff gerüstet. Durch den gezielten Einsatz können hohe Wasserschäden vermieden werden“, ergänzt Bürgermeister Thomas Groll.
„Hohlstrahlrohe sind wesentlich moderner als die normalen Strahlrohre“, sagt Sack. Zwar hätten einige Wehren bereits solche Aufsätze: „Aber je mehr Trupps ausgerüstet sind, desto besser.“ Die Wehrführer Wolfram Streichert (Neustadt Mitte) und Marco Ochs (Mengsberg) sowie der stellvertretende Wehrführer von Momberg, Michael Schmitt, nahmen die Aufsätze entgegen. Der Wehrführer aus Speckswinkel war verhindert.
„Man merkt, dass die Arbeit von Feuerwehren wieder mehr gewürdigt wird. Eine Zeit lang wurden Wehren recht stiefmütterlich behandelt“, fügt Marco Ochs hinzu. Im Entwurf des Haushaltsplans 2009 plant die Stadt Neustadt die Anschaffung eines neuen Rettungssatzes mit Spreitzer und Schere, mit denen die Kameraden Unfallopfer aus ihren Autowracks befreien. Ab 2011 müsse man sich mit dem Thema Einsatzfahrzeuge beschäftigen. Es sei dann wohl an der Zeit, über Ersatz nachzudenken, betont Groll.

Neustädter Mitteilungsblatt

IGS heißt nicht nur Tapetenwechsel sondern Totalrenovierung

So äußerte sich sinngemäß ein Elternteil auf der Informationsveranstaltung der Gesamtschule am Mittwochabend, 19. November 2008 in der Waldschule. Wegen des starken Andrangs – ungefähr 140 Eltern waren erschienen – musste der Tagungsort allerdings vorher vom Musiksaal in die Turnhalle verlegt werden. Nicht nur aus Neustadt, sondern auch von den umliegenden Orten waren interessierte Eltern erschienen, um sich über das Konzept der ab dem Schuljahr 2009/2010 zunächst für die kommenden fünften Klassen einzurichtenden Integrierten Gesamtschule informieren zu lassen. Dafür standen das Schulleitungsteam mit Hartmut Boß, dem stellvertretenden Schulleiter Volker Schmidt, der Grundstufenleiterin Sandra Claar, sowie die zukünftigen Klassenlehrer und Co-Kassenlehrer zur Verfügung: Gritt Adam und Steffen Wanke, Carmen Fütterer und Stefan Seibert, Ursula Lembach und Monika Holzhausen.
Die Vorstellung der allgemeinen Konzeption (s. Schaubild) wurde ergänzt durch konkrete Unterrichtsbeispiele aus den Fächern Deutsch, Mathematik, zweite Fremdsprache, Politik und Wirtschaft. Neue Elemente der zukünftigen IGS wie Binnendifferenzierung, Stütz- und Neigungskurse, Talentförderung, doppelte Klassenleitung wurden erläutert. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustadt will Gebühren erhöhen – MNZ

Wasser, Abwasser, Friedhöfe und Bürgerhäuser sollen 2009 teurer werden
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt: Friedhofs- Wasser- und Abwassergebühren sollen im kommenden Jahr in Neustadt steigen. Auch die Gebührenschraube für die Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen wie Bürgerhaus und Grillhütte soll angezogen werden. Entsprechende Anträge legte der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vor. Der Beschluss steht noch aus.
Seit zehn Jahren erhebt Neustadt im Bereich der Wasserversorgung die gleiche Zählergrundgebühr. Sie beträgt 3,88 Euro pro Monat und Wasserzähler. In zwei Schritten soll nun die Grundgebühr bei der Zählergröße QN 2,5 angehoben werden: ab 2009 auf 5,35 Euro und ab 2010 auf 6,42 Euro pro Monat und Zähler.
Der Grund: Die Kommune verzeichnete bei der Wasserversorgung ein Defizit von rund 70 000 Euro. Das Defizit war nach Angaben von Bürgermeister Thomas Groll (CDU) vor allem durch die gesunkene Abnahmemenge entstanden. Außerdem werde der Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke (ZMW) die Kosten von vier Euro auf zukünftig 4,70 Euro pro Kubikmeter Abwasser anheben.
Auch bei der Unterhaltung der Gemeinschaftseinrichtungen schreibt die Stadt rote Zahlen. Deswegen sollen die Benutzungsgebühren für Dorfgemeinschaftshäuser und den Speckswinkler Zollhof um rund 50 Prozent steigen.
„Trotz alledem werden wir mit 125 Euro für die ganztägige Nutzung des jeweils großen Saales, zu dem dann noch die Verbrauchskostenpauschale von 30 Euro gerechnet wird, deutlich günstiger als andere Kommunen sein“, betonte Groll. „Neustadt will Gebühren erhöhen – MNZ“ weiterlesen

Bestattungen verändern sich – MNZ

Am Wochenende ist Neustadts erste Urnenwand eingeweiht worden
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion. mnz@ mittelhessen .de
Neustadt. In einer ökumenischen Andacht haben die evangelische Pfarrerin Kerstin Kandizora und der katholische Pfarrer Arnulf Hummel an diesem Wochenende die Urnenwand auf dem Friedhof in Neustadt eingeweiht. Die Nischen werden ab dem kommenden Jahr belegt.
„Die Form, in der wir liebe Menschen bestatten, hat sich verändert. Es gibt heute viele Möglichkeiten, sei es eine Erdbestattung oder ein Urnengrab, ein Baum in einem Friedwald oder eben jetzt diese Urnenwand“, sagte Pfarrerin Kandizora in ihrer Predigt.
■ Katholische Kirche hat Urnen erst 1964 zugelassen
Urnenbestattungen waren früher für die meisten Menschen undenkbar. Diese Bestattungsform ist früher meist von nichtreligiösen Menschen und Freidenkern gewählt worden.
Die katholische Kirche ließ erst im Zweiten Vatikanischen Konzil 1964 die Urnenbeisetzung als eine zur Erdbestattung gleichberechtigte Bestattungsform zu.
„ Wir haben auf die massiven Wünsche aus der Bevölkerung reagiert und einer veränderten Bestattungskultur Rechnung getragen. Dieser Ort soll eine würdige Bestattung der Toten ermöglichen und den Hinterbliebenen eine Stätte der Erinnerung sein“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll (CDU). Das Interesse an der Urnenwand ist da. Zahlreiche Neustädter wohnten der festlichen Weihe am Wochenende bei. „Bestattungen verändern sich – MNZ“ weiterlesen

Groll plant eine Forst-Rücklage

Sturmschäden spülen Geld in die Stadtkasse
In Neustadts Wäldern beginnt die Aufforstung: Revierförster Klaus Schild von Hessen-Forst kündigt die Pflanzung von 15000 Bäumen im Kohlbacherholz und im Wald bei Momberg an.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Rund 15 Hektar Freifläche wollen die Neustädter wieder aufforsten – schließlich hatten die Stürme „Kyrill“ und „Emma“ große Schäden angerichtet: Allein in diesem Jahr wurden rund 14 000 Festmeter Holz eingeschlagen – durchschnittlich sind es sonst nur rund 7 000 Festmeter – zudem liegen noch 2 500 Festmeter im Wald und warten auf die Aufarbeitung.
Entsprechend macht die Stadt mehr Einnahmen als erwartet: die Neustädter rechneten im Haushalt mit 280 000 Euro, es läuft aber auf rund 600 000 Euro hinaus. Zwar sind auch die Holzwerbungskosten gestiegen, doch die Stadt rechnet mit einem deutlichen Überschuss. Bürgermeister Thomas Groll will nun eine Forstrücklage schaffen „Ich werde dem Magistrat raten, aus dem Gewinn 50 000 Euro zurückzulegen.“ Grund sei, dass in den kommenden Jahren aufgrund der Marktsituation nicht mit großen Überschüssen zu rechnen sei. „Groll plant eine Forst-Rücklage“ weiterlesen

Neustädter Urnenwand wird ab dem Januar belegt

200 Neustädter nahmen an ökumenischem Gottesdienst teil
Die neue Urnenwand bildete gestern in Neustadt den Hintergrund für das Gedenken an die Verstorbenen.
von Volker Vöhl
Neustadt. Rund 200 Neustädter kamen gestern zu dem ökumenischen Gottesdienst, gestaltet von der evangelischen Pfarrerin Kerstin Kandziora und dem katholischen Pastor Arnulf Hummel. Begleitet wurde der Gottesdienst von den Bläsern des Trinitateschors und des katholischen Kirchenchors.
„Die Form, wie wir liebe Menschen bestatten, hat sich geändert. Es gibt heute viele Möglichkeiten wie die Erdbestattung, ein Urnengrab, einen Baum in einem Friedwald oder jetzt eben diese Urnenwand“, sagte Kandziora. Die Art einer Bestattung spiele keine Rolle, in jedem Falle bleibe die schwierige Aufgabe, sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden. Pastor Hummel segnete im Anschluss die neue Urnenwand.
Die Stadt habe mit dem Bau der Urnenwand auf massive Wünsche aus der Bevölkerung reagiert und einer Veränderung in der Bestattungskultur Rechnung getragen, sagte Bürgermeister Thomas Groll in seiner Ansprache.
Belegt werden soll die Urnenwand ab dem nächsten Januar. Der Neustädter Magistrat will hierzu noch Gestaltungsvorschriften erlassen, die dazu beitragen sollen, die Würde des Ortes zu gewährleisten.
Aus vielen Gesprächen habe er entnommen, dass die Gestaltung der Wand bei den Bürgern ankomme, sagte Groll und würdigte den Einsatz von Baufirma und städtischem Bauhof, der das Umfeld der Wand gestaltet hat.

Neustädter Mitteilungsblatt

Aus der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt/Hessen

Mitteilungen des Magistrates Kommunale Finanzen
Nach Verabschiedung des I. Nachtrags hat die Oberfinanzdirektion (OFD) Frankfurt mitgeteilt, so Bürgermeister Thomas Groll, dass die Kommune rund 110.000 Euro mehr an Einkommenssteuern erhält, als im Etat festgehalten. Aufgrund der deutlich gestiegenen Gewerbesteuer erhöht sich im Gegenzug die Gewerbesteuerumlage um etwa 10.000 Euro. Mithin beläuft sich die Verbesserung des städtischen Haushaltes auf 100.000 Euro. Das sei eine sehr erfreuliche Zahl, so Groll.
Städtebauförderungsprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“
Die Stadt Neustadt hatte sich mit 60 weiteren Kommunen um die Aufnahme in das neue Städtebauförderungsprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ beworben und dazu ein entsprechendes Konzept mit dem Sanierungsträger Hessen Agentur erarbeitet. Am 9. Oktober 2008 teilte das Wirtschaftsministerium mit, dass die Bewerbung negativ beschieden worden sei, so Bürgermeister Thomas Groll. Gründe hierfür wurden nicht mitgeteilt. 15 Kommunen wurden in das Programm aufgenommen. Diese sind bis auf eine Ausnahme, sämtlichst größer als Neustadt. Diese Entscheidung der Jury gegen Vorhaben in ländlich strukturierten Regionen sieht das Stadtoberhaupt sehr kritisch. Als das Förderprogramm im Frühjahr vorgestellt wurde, hieß es zunächst, dass in den kommenden Jahren mehrfach Kommunen aufgenommen werden. „Wir gingen ursprünglich von einer Bewerbung für das Jahr 2010 aus und stellten unsere Planungen darauf ab, wie das Stadtentwicklungsgutachten usw.. Zwischenzeitlich wurde uns dann mitgeteilt, dass nur in 2008 eine Aufnahme erfolgt und es sich quasi um ein einmaliges Programm handelt. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Sie riefen „Jude raus!“ und „Jude verrecke!“

Auschwitz-Überlebende erinnert sich an Kindheit in Momberg „In der Reichspogromnacht bin ich erwachsen geworden“
Ihr Blick gleitet hinaus auf die Straße. Menschen gehen vorbei und lachen. „Es fällt mir schwer davon zu erzählen“, sagt Gisela Spier-Cohen. „Aber ich habe es versprochen.“
von Nadine Weigel
Momberg. Sie wollte nicht mehr leben. Damals im Zug, 1945. Ihre Eltern waren tot. In Auschwitz vergast worden. Gisela Spier-Cohen war allein, ohne Hoffnung und am Ende ihrer Kräfte. Sie wog nur 21 Kilo. Sie wurde ohnmächtig. Damals im Zug nach Mauthausen.
„Doch meine Freundin hat mich geohrfeigt“‚, erzählt Gisela Spier-Cohen heute. „Sie sagte, ich dürfe nicht sterben. Ich müsse am Leben bleiben, um den Menschen davon zu erzählen. Keiner würde sonst erfahren, was wir durchgemacht haben.“
Gisela Spier-Cohen überlebte. Und heute erzählt sie. Von Theresienstadt. Von Auschwitz. Von dem, was der aufgeklärte Geist kaum zu fassen vermag – vom Holocaust. „Sie riefen „Jude raus!“ und „Jude verrecke!““ weiterlesen